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Lola Marschall (1860–1945), Mitarbeiterin des NR. In den zwanziger Jahren war sie Vor-
standsmitglied der Zentralorganisation der katholischen Frauen Wiens und Niederöster-
reichs.
KoGler, Sigismund Waitz, 294 und 301.
Heinrich Mataja (1877–1937), christlichsozialer Politiker, Mitarbeiter der SZ und des CS.
1910–1918 Mitglied des Wiener Gemeinderats, 1913–1918 auch des Reichsrats. Ab Okto-
ber 1918 gehörte er der aus diesem hervorgegangenen Provisorischen Nationalversamm-
lung für Deutschösterreich, ab März 1919 der Konstituierenden Nationalversammlung,
1920–1930 dem Nationalrat an. 1918/19 war er Staatssekretär für Inneres in der Regie-
rung Renner, 1924–1926 österreichischer Außenminister. 1931 wurde er aus allen politi-
schen Funktionen gedrängt. Er begrüßte den 1934 errichteten christlichen Ständestaat;
als Gegner des Anschlusses an Deutschland befasste er sich mit dem Thema einer öster-
reichischen Nation.
DBE/II 6 (2006), 780; JelineK, Der politische Lebensweg.
Oskar Meister (1885–1969), Verwaltungsjurist bei der mährischen Statthalterei 1908–1919.
Ab 1919 war er stellvertretender Leiter des steirischen Landesarbeitsamtes in Graz. Ab
1953, nach der Pensionierung, arbeitete er als Volontär an der Grazer Universitätsbiblio-
thek. Er war ein geschätzter Mitarbeiter des ÖBL sowie verschiedener Zeitschriften (u. a.
SZ und CS), Zeitungen und Jahrbücher.
http://portal.suedmaehren.at/wiki/index.php/Oskar_Meister (abgerufen: 12. 6. 2012).
Adolf Menzel (1857–1938), Rechts- und Staatswissenschafter, Mitarbeiter der MSchKP. Ab
1894 war er Professor für öffentliches Recht an der Universität Wien, 1918–1930 Vizeprä-
sident des Verfassungsgerichtshofs. An philosophisch-historischen Fragestellungen sehr
interessiert, wurde er 1925 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften in Wien gewählt. Er entwarf eine „energetische“ Staatstheorie, die er der
herrschenden abstrakt-juristischen Lehre gegenüberstellte.
brauneder, Leseverein, 308; DBE/II 7 (2007), 7; heller, Der Verfassungsgerichtshof, 156 f.;
melichar, Adolf Menzel, 225 f.; J. reiter, Entstehung, 32.
Ernst Michel (1889–1964), Journalist, Sozial- und Kulturphilosoph sowie Psychotherapeut,
Mitarbeiter des NR. 1931 wurde er Honorarprofessor für soziale Betriebslehre und Sozi-
alpolitik an der Universität Frankfurt a. M. Er zählte zu den geistigen Führern des (lin-
ken) politischen Katholizismus in Deutschland. Zeitweilig musste er sich dem Vorwurf
des Modernismus stellen. Als Gegner des Nationalsozialismus lehnte er insbesondere den
Totalitätsanspruch der „rassischen Idee“ ab.
DBE/II 7 (2007), 86; NDB 17 (1994), 444 f. (B. lowitsch).
Ludwig von Mises (1881–1973), Wirtschaftswissenschafter, einer der wichtigsten Vertre-
ter der österreichischen Schule der Nationalökonomie im 20. Jahrhundert. Er lehrte ab
1913 als Privatdozent, ab 1918 als außerordentlicher Professor an der Universität Wien,
ab 1934 auch am Institut universitaire de hautes études internationales in Genf. Er war
ein Kritiker der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik. 1949 emigrierte er aus der
Schweiz in die USA. Als Theoretiker des Liberalismus vertrat er einen unbedingten pri-
10.
ANHANG568
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Titel
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Untertitel
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Autor
- Erika Kustatscher
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Abmessungen
- 17.4 x 24.6 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580