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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
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landes“, das er der in seinen Augen traditionsfeindlichen und allzu rationalistischen Idee eines Paneuropa entgegenstellte. In den dreißiger Jahren trat er für eine Annäherung zwischen Christentum und Nationalsozialismus ein, doch ohne Letzteren insgesamt gut- zuheißen. Er warnte Hitler davor, die nationalsozialistische Reichsidee an den Traditionen der französischen Aufklärung auszurichten: Es müssten die ständisch-religiösen Ideen des Abendlands erhalten bleiben. Den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich begrüßte er. Seit dem 1. Mai 1938 war er Mitglied der NSDAP. DBE II/8 (2007), 500; NDB 21 (2003), 760 f. (G. müller); GuseJnova, Adel, 265 f. Ilse Roloff, Schülerin von Othmar Spann, Mitarbeiterin des StL. Ihre Arbeit Meister Ecke- harts Schriften zur Gesellschaftsphilosophie, mit der sie 1932 an der Universität Wien in Staatswissenschaften promovierte, erschien 1934 in Jena in der von Spann herausgegebe- nen Reihe Die Herdflamme. Sammlung der gesellschaftswissenschaftlichen Grundwerke Aller Zeiten und Völker. Vgl. die Eintragungen im KVK. Heinrich Römer, Mitarbeiter der SZ. Josef Rompel SJ (1887–1941), Mitarbeiter des NR. Der Biologe aus Baden-Württemberg war 1901–1938 Lehrer für Naturkunde, Mathematik und Physik an der Stella Matutina in Feldkirch. http://www.bryolich.ch/pdfs/meylania/Meylania_15_27_29_Senn.pdf (abgerufen: 13. 6. 2012). Richard von Schaukal (1874–1942), Dichter, Kritiker und Übersetzer, Mitarbeiter der SZ. 1898 zum Dr. iur. promoviert, durchlief er eine erfolgreiche Karriere als österreichischer Staatsbeamter; seit 1911 Ministerialrat, wurde er 1918 durch Kaiser Karl nobilitiert. Der Untergang der Donaumonarchie bedeutete für ihn ein schweres Trauma. Als überzeugter Österreicher und Monarchist verfasste er kontemplative Texte katholischer Prägung. DBE II/8 (2007), 777; Girardi, Der Dichter. Otto Schilling (1874–1956), Priester der Diözese Rottenburg, 1916–1941 Professor für Moral- und Pastoraltheologie in Tübingen, Mitarbeiter des NR. Zum Grund- und Ein- heitsprinzip seines Systems der Sittlichkeit nahm er die Caritas, nicht die Tugendlehre. Trotz äußerlicher Nähe zu Thomas von Aquin, den er mit der modernen Wissenschaft in Einklang zu bringen wünschte, und der Bindung an die Neuscholastik verstand er Moral- theologie nicht als personal konstruierte Ethik, sondern als Normwissenschaft. Er glaubte an einen Kosmos als wohlabgestuftes System sittlicher Forderungen. Der Auseinanderset- zung mit dem Sozialismus und dem Bolschewismus stellte er sich mit großer Sorge. DBE II/8 (2007), 863; hadrosseK, Die Bedeutung, 54 f. und 313–319. Wilhelm Schmidt SVD (1868–1954), katholischer Priester, Mitarbeiter der SZ. Als Sprach- wissenschafter und Ethnologe (1921 Habilitation in Wien) war er der Begründer der Wie- ner Schule der Kulturkreislehre, die eine Universalgeschichte der Kultur zu erstellen versuchte. Er war Mitbegründer der Österreichischen Aktion und teilte Ernst Karl Win- ters Vorstellungen vom ständischen Aufbau und dessen Bemühungen um die Arbeiter- schaft. In der Frage des Anschlusses an Deutschland stand er den Katholisch-Nationalen 10.4 VERFASSER ERGÄNZEND HERANGEZOGENER TEXTE 573
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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