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destaates, als Übersetzer (aus dem Italienischen und Französischen) und freier Schrift-
steller in Wien.
DBE/II 10 (2008), 27 f.
Kurt Trampler (1904–1969), Staatswissenschafter und Journalist. Einem nationallibe-
ral-konservativen Elternhaus entstammend und enttäuscht über die Friedensordnung
von 1919, engagierte er sich in den zwanziger Jahren gegen den aufkommenden Natio-
nalsozialismus. 1929 promovierte er in Innsbruck in Staatswissenschaften. 1931 wurde
er wissenschaftlicher Mitarbeiter am neu gegründeten Südost-Institut in München. So
kam er in Kontakt mit dem Geographen Karl Haushofer, der ihn sehr schätzte, obwohl er
sich gegen den Nationalsozialismus aussprach. Dies änderte sich 1933 nach der Machter-
greifung der NSDAP, freilich eher aus Klugheit denn aus Überzeugung. In diesem Sinne
befürwortete Trampler den „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich. Nach dem
Krieg blieb er weitgehend isoliert; sein Entnazifizierungsverfahren zog sich bis 1948 hin.
Ab 1949 wandte er sich psychologischen Themen zu, schloss sich dem Geistheiler Bruno
Gröning an und war selbst alternativmedizinisch tätig – mit großem Erfolg, doch in der
Fachwelt angefochten.
busam, Die Akte; mildenberGer, Heil.
Franz Trautenau, Mitarbeiter der SZ.
Giambattista Valente, führender Vertreter des politischen Katholizismus in Italien, Mitar-
beiter des NR. Er war Mitbegründer der Confederazione Italiana del Lavoro (CIL), des ers-
ten christlichen Gewerkschaftsbunds in Italien, im Jahr 1918 und Verfasser von Schriften
über das Sozialversicherungswesen und über christliche Gewerkschaftsarbeit.
malGeri, Aspetti e momenti.
Leopold Vorreiter (1904–1984), Absolvent der Hochschule für Bodenkultur in Wien (Forst-
wirtschaft), Angehöriger des Kreises um Othmar Spann und Mitarbeiter des StL (teilweise
distanzierte sich die Redaktion von seinen Äußerungen). 1932–1935 studierte er Philolo-
gie und Philosophie an der Universität Wien. 1936 Assistent an der forstwirtschaftlichen
Fakultät der Technischen Hochschule in Dresden, wurde er 1938 Geschäftsführer der
Wirtschaftsgruppe Säge-Industrie in Wien. Später arbeitete er im Landesforstamt in Wien,
dann im Reichsforstamt in Berlin. 1945–1953 lebte er als Fachberater und Publizist in
Wien. Anschließend war er bis zur Pensionierung (1961) als Forstmeister der Bayerischen
Staatsforstverwaltung in München tätig.
http://agso.uni-graz.at/sozio/biografien/v/vorreiter_leopold_biografie.htm (abgerufen: 12. 6.
2012).
Sigismund Waitz (1864–1941), Theologe, Mitarbeiter des NR. 1886 in Brixen zum Priester
geweiht und 1890 in Innsbruck zum Dr. theol. promoviert, betätigte er sich schon früh
im sozialen Bereich. 1899–1913 lehrte er Moraltheologie am Brixner Priesterseminar.
1904/05 war er Religionslehrer des Erzherzogs Karl in Wien. 1913 wurde er zum Gene-
ralvikar für Vorarlberg, 1925 zum apostolischen Administrator von Innsbruck-Feldkirch
ernannt. In einem Hirtenbrief von 1925 nahm er die Enzyklika QA von 1931 vorweg. 1933
war er maßgeblich an der Abfassung des Weihnachtshirtenbriefes der österreichischen
10.4 VERFASSER ERGÄNZEND HERANGEZOGENER TEXTE 577
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Titel
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Untertitel
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Autor
- Erika Kustatscher
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Abmessungen
- 17.4 x 24.6 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580