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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Seite - 167 -
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hauses1019; häufig ergingen die Berufungen an Adlige.1020 Personelle Konti- nuität war durch Alois Schönburg-Hartenstein gegeben.1021 Dieser Mandatar warnte allerdings davor, aus dem SR eine vergleichbare Einrichtung ma- chen zu wollen, denn das Herrenhaus habe wenig Einfluss gehabt. Vielmehr werde die Bedeutung des SR davon abhängen, dass er nicht zu viele Mitglie- der habe: Je geringer die Zahl, umso größer werde das Verantwortungsge- fühl sein.1022 Der LR hatte 18 Mitglieder, aus allen Bundesländern jeweils den Lan- deshauptmann und den Finanzreferenten.1023 Er war das einzige der vorbe- ratenden Organe, das nach dem in der Verfassung festgelegten Modus zu- stande kam.1024 Der BWR war die eigentliche Vertretung der Berufsstände.1025 Seine Mit- glieder wurden aufgrund von Gutachten beruflicher Organisationen und kultureller Gemeinschaften berufen.1026 Einzig im Berufsstand Land- und Forstwirtschaft wurden die Mandatare gewählt, allerdings aus einer von der VF erstellten Kandidatenliste.1027 Im BKR kamen Vertreter gesetzlich anerkannter Kirchen und Religions- gemeinschaften, des Schul-, Erziehungs- und Volksbildungswesens sowie von Wissenschaft und Kunst zum Zuge. Es handelte sich freilich um kein berufsständisches Organ im eigentlichen Sinn1028, denn kulturelle Gemein- schaften stehen in einem anderen Kategoriensystem, gleichsam quer zu den Berufsständen.1029 In einem Rundschreiben des Generalsekretärs der VF vom 15. Mai 1935 wurde die Meinung, in einem ständischen Staat hätten nur die Berufsstände politischen Einfluss, als falsch zurückgewiesen.1030 1019 die neue österreichische verfassunG, 13; Kraus, „Volksvertreter“, 200; wohnout, Verfas- sungstheorie, 280 f.; wohnout, Regierungsdiktatur, 208 f. 1020 waltersKirchen, Blaues Blut, 180. 1021 G. hartmann, Im Gestern, 206 f.; holub, Fürst Alois Schönburg-Hartenstein, 24–27; Kriechbaumer, Dieses Österreich, 473; wohnout, Verfassungstheorie, 282. 1022 PMR VIII/6, Prot. 929/2 (12. 3. 1934), 126. 1023 neGer, Verfassung, 60 f. und 85–87; orGler, Ständestaat, 172; wohnout, Verfassungsthe- orie, 225–229. 1024 PutscheK, Ständische Verfassung, 181 f. 1025 die neue österreichische verfassunG, 10; neGer, Verfassung, 79–82; orGler, Ständestaat, 172; tálos, Herrschaftssystem (2013), 134 f. 1026 neGer, Verfassung, 58–60; PutscheK, Ständische Verfassung, 177–181; wohnout, Verfas- sungstheorie, 284–294. 1027 tálos/manoscheK, Austrofaschismus, 117. 1028 wiederin, Christliche Bundesstaatlichkeit, 35 f.; wohnout, Verfassungstheorie, 221. 1029 huber, Die Verfassung, 96; JaGschitZ, Ständestaat, 502; neGer, Verfassung, 82–85; orG- ler, Ständestaat, 172; steiner, Wahre Demokratie?, 148; wohnout, Verfassungstheorie, 518. 1030 Kriechbaumer, Front, 202. 3.8 DIE ORGANE DER BUNDESGESETZGEBUNG UND IHRE BESETZUNG 167
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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