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Nach 1918
„Berufsstand“ oder „Stand“? - Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
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Diktator General Miguel Primo de Rivera in Madrid, dem er die politische Situation Österreichs erklärt habe – doch ohne seinerseits über die Vorgänge in Spanien informiert worden zu sein, wie er kritisch festhielt.861 1930 über- nahm er den Vorsitz eines Komitees, das die Feier des 100. Geburtstags von Kaiser Franz Josef vorbereitete. Im selben Jahr wurde die Großjährigkeit Otto von Habsburgs gefeiert862; innerlich dem Kaiserhaus aus jahrhunder- tealter Tradition seiner Vorfahren tief verbunden, hielt er eine Ansprache im Namen der alten Armee.863 1933 versuchte er zusammen mit anderen die Gründung einer legitimistischen Studentenorganisation (Österreichische Front), die dann aber eine andere Richtung nahm.864 Am 24. Mai 1934 ge- hörte er einem kleinen offiziellen Empfangskomitee für Erzherzog Eugen865 an, dem in diesem Jahr die Einreise nach Österreich wieder gestattet wor- den war.866 Selbstredend setzte sich Schönburg-Hartenstein 1935 für die Revision des Habsburgergesetzes ein (Kap. 3.1).867 Bei diesem Akt, welcher der legitimis- tischen Bewegung neuen Auftrieb verlieh868, war Eduard von Baar-Baaren- fels, Mitglied mehrerer legitimistischer Organisationen869, der zuständige Berichterstatter im BT, eine Aufgabe, die ihm große Genugtuung bereite- te.870 Walter Adam, nach einer Aufzeichnung Otto von Habsburgs von 1935 ebenfalls ein zuverlässiger Legitimist871, zitierte Ernst Rüdiger Starhemberg mit habsburgerfreundlichen Äußerungen.872 1935/36 exponierte sich der Vi- zekanzler verstärkt im Sinn des Legitimismus873 und pflegte Kontakte zu Otto von Habsburg.874 Auch Ludwig Draxler875, ein Freund Starhembergs876, 861 holub, Fürst Alois Schönburg-Hartenstein, 122–125 862 Zu diesem für den Legitimismus wichtigen Ereignis vgl. mosser, Legitimismus, 50 f. 863 holub, Fürst Alois Schönburg-Hartenstein, 126 f. 864 neuhäuser, Legitimismus, 50 f. 865 In diesen setzten manche Legitimisten hinsichtlich Österreichs Zukunft größere Hoffnun- gen als in Kaiser Karl; brandl, Kaiser, 306. 866 mosser, Legitimismus, 140. 867 holub, Fürst Alois Schönburg-Hartenstein, 102. 868 Kindermann, Der Feindcharakter, 85. 869 neuhäuser, Legitimismus, 98 und 112. 870 Anita KorP, Der Aufstieg, 97 f. 871 mosser, Legitimismus, 276. 872 adam, Staatsprogramm, 134. 873 mosser, Legitimismus, 93. 874 mosser, Legitimismus, 236. 875 Er war der langjährige Rechtsbeistand der Familie Habsburg-Lothringen in Österreich; baier/demmerle, Otto von Habsburg, 279, 309 u. a. 876 mosser, Legitimismus, 147. 5.7 LEGITIMITÄT VERSUS LEGALITÄT 297
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„Berufsstand“ oder „Stand“? Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Titel
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Untertitel
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
Autor
Erika Kustatscher
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien - Köln - Weimar
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20341-4
Abmessungen
17.4 x 24.6 cm
Seiten
682
Schlagwörter
Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
Kategorien
Geschichte Nach 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 11
  2. Abkürzungen und Siglen 17
  3. 1. Das Erkenntnisinteresse 19
    1. 1.1 Die geltende Meistererzählung – und was sie offen lässt 20
    2. 1.2 Stand: Der begriffliche Ausgangspunkt 33
    3. 1.3 Das Arbeitsvorhaben 38
  4. 2. Zur Methode 45
    1. 2.1 Der diskursanalytische Ansatz 45
    2. 2.2 Literarische und autobiographische Texte 52
    3. 2.3 Das Textcorpus 55
  5. 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
    1. 3.1 Österreich 1918–1938 59
    2. 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
    3. 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
    4. 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
    5. 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
    6. 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
      1. 3.7 Die Verfassung vom 1. Mai 1934 163
    7. 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
    8. 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
  6. 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
    1. 4.1 Das „Erbe“ von 1789: Die Französische Revolution als „Urgrund“ von Individualismus, Liberalismus, Kapitalismus und Marxismus 182
    2. 4.2 Kritik an der parlamentarischen Demokratie 193
  7. 5. Der Mensch ist Person 211
    1. 5.1 Für Freiheit und Menschenwürde 211
    2. 5.2 Individualität versus Individualismus 213
    3. 5.3 Freiheit und Ordnung 215
    4. 5.4 Leben und Geist 227
    5. 5.5 Persönlichkeit und Gemeinschaft 256
    6. 5.6 Kultivierung personaler Werte 265
    7. 5.7 Legitimität versus Legalität 287
  8. 6. Standesbewusstsein 301
    1. 6.1 Semantische Unschärfen 301
    2. 6.2 Exkurs: „Stand“ bei Othmar Spann 303
    3. 6.3 Der Stand und das Standesgemäße 306
    4. 6.4 Adel in der Bewährung 323
    5. 6.5 Bauerntum als Ideal 329
    6. 6.6 Die Familie 354
    7. 6.7 Heimatbewusstsein versus Nationalismus 375
    8. 6.8 Österreichbewusstsein versus Nationalsozialismus 396
  9. 7. Die berufsständische Ordnung 435
    1. 7.1 Vorläufige Begriffsbestimmung 435
    2. 7.2 Die christlich-soziale „Gesellschaftsreform“ aus der Sicht der Mandatare 437
    3. 7.3 Exkurs: Das Genossenschaftswesen 439
    4. 7.4 Aspekte der berufsständischen Ordnung 442
    5. 7.5 Probleme der berufsständischen Ordnung 458
    6. 7.6 Stände jenseits der Berufe 480
  10. 8. Staat und Gesellschaft 487
    1. 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
    2. 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
    3. 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
    4. 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
    5. 8.5 Das Autoritäre 503
    6. 8.6 Schul- und Volksbildung 511
    7. 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
  11. 9. Resümee: status ist ordo 527
  12. 10. Anhang 541
    1. 10.1 Mandatare, die für die Fragestellung der vorliegenden Studie relevante Schriften hinterließen 541
    2. 10.2 Mandatare, die mit eigenen Beiträgen in den genannten Periodika vertreten waren 545
    3. 10.3 Ständetheoretiker 546
    4. 10.4 Verfasser ergänzend herangezogener Texte 553
  13. 11. Quellen und Literatur 580
    1. 11.1 Quellen zur politischen Geschichte 580
    2. 11.2 Zeitgenössische Periodika 581
    3. 11.3 Monographische Arbeiten und vermischte Beiträge der Mandatare 595
    4. 11.4 Ständetheoretische und ähnliche Arbeiten 601
    5. 11.5 Ergänzende Quellen 603
    6. 11.6 Forschungsliteratur 607
    7. 11.7 Internetquellen 664
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