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Universität Wien. 1935 erhielt er ein Ordinariat an der Universität Graz. Seine 1937 ver-
öffentlichte Geschichte Österreichs wurde von den Nationalsozialisten verboten, Hantsch
selbst in verschiedenen Konzentrationslagern interniert. Ab 1946 lehrte er als Nachfolger
Srbiks Neuere Geschichte in Wien. Er war ein konsequenter Vertreter der Österreichidee
des Ständestaates und machte sich um die Popularisierung historischen Wissens verdient.
holeschofsKy, Hugo Hantsch.
Friedrich Hauser, Mitarbeiter des CS.
Wilhelm Peter Hebra-Huze, Mitarbeiter des CS. Im Mai 1938 scharte er Mitglieder konser-
vativer patriotischer Organisationen um sich. Es gab eine nach ihm benannte legitimisti-
sche Widerstandsgruppe.
ebneth, Wochenschrift, 257; luža, Der Widerstand, 44.
Konrad Josef Heilig (1907–1945), Mediävist und politischer Publizist, Mitarbeiter des CS.
1929 kam er aus Deutschland nach Österreich, wo er als Verfechter der mittelalterlichen
Reichsidee und genuin christlichen Gedankengutes in konservativen, auf die Unabhängig-
keit des Landes bedachten Kreisen sehr willkommen war, während er von den National-
sozialisten heftig angegriffen wurde. Er war außerordentliches Mitglied des Instituts für
Österreichische Geschichtsforschung. 1934 legte er eine Arbeit über das Kruckenkreuz,
das Symbol der VF, vor, eine proösterreichische Kampfschrift. 1937 wurde ihm die pro-
visorische Leitung des Traditionsreferats der VF anvertraut. Er befasste sich häufig mit
Fragen des Legitimismus. 1938 nach Deutschland zurückgekehrt, starb er 1945 im Mili-
tärdienst in Italien.
brucKmüller, Nation Österreich, 278; ebneth, Wochenschrift, 50 f. und 175–179; maurer,
Konrad Josef Heilig; neuhäuser, Legitimismus, 98, 102 f.; wandrusZKa, Struktur, 347;
wohnout, Traditionsreferat, 67–70.
Nikolaus Heinrich s. Nikolaus Dohrn
Rudolf Herrnritt (1865–1945), Verfassungs- und Verwaltungsjurist, Verfasser grundlegen-
der Lehrbücher, Mitarbeiter des CS. 1904 erhielt er eine Lehrkanzel an der Technischen
Hochschule in Wien, 1909 wurde er zum Hofrat des Verwaltungsgerichtshofs ernannt. Ein
Schwerpunkt seiner Arbeit lag beim Nationalitätenrecht. 1930 zum Senatspräsidenten
ernannt, trat er noch im selben Jahr in den Ruhestand.
http://www.vwgh.gv.at/Content.Node/geschichte/biografien/herrnritt/herrnritt.at.php
(abgerufen: 19. 6. 2012); ÖBL 2 (1959), 292.
Gertrud Herzog-Hauser (1894–1953), Klassische Philologin, Mitarbeiterin des NR. Sie
arbeitete als Gymnasiallehrerin, später -direktorin in Wien und verfasste mehrere alter-
tumswissenschaftliche Artikel. 1932 habilitierte sie sich für Klassische Philologie. 1938
durch das NS-Regime als Jüdin eingestuft, verlor sie ihre Venia und ihre Direktorenstelle.
Während des Zweiten Weltkriegs lebte sie in der Schweiz. Später lehrte sie an der Univer-
sität Wien als außerordentliche Professorin. Sie setzte sich für die Gleichberechtigung der
Frau im Schul- und Bildungswesen ein und verfasste mehrere einschlägige Artikel.
DBE/II 4 (2006), 780; Korotin/ schrodt, Gertrud Herzog-Hauser.
10.4 VERFASSER ERGÄNZEND HERANGEZOGENER TEXTE 561
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Titel
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Untertitel
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Autor
- Erika Kustatscher
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Abmessungen
- 17.4 x 24.6 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580