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Kaspar Inthal (1845–1928), Journalist aus Mähren, Mitarbeiter des NR. Seine konservative
Gesinnung brachte er auch als Redakteur des Vaterland zum Ausdruck.
http://mahren.germanistika.cz/index.php?content=author&lon=510&rec=s (abgerufen: 12.
6. 2012).
Walter Adolf Jöhr (1910–1987), in St. Gallen lehrender Nationalökonom, Mitarbeiter des
StL. 1934 dissertierte er in Berlin zum Thema Die Ständische Ordnung, Geschichte, Idee
und Neuaufbau. Diese 1937 publizierte Arbeit wurde in der Schweizer Presse aufgrund
ihrer antisemitischen Aussagen größtenteils abgelehnt. Jöhr gehörte der Frontenbewegung
an: Der Faschismus habe die „geschichtliche Mission“, die durch Liberalismus und Sozia-
lismus auseinandergebrochene Gesellschaft wieder zu einer Einheit zu führen. Die Nati-
onalökonomie bedeutete für Jöhr Dienst an der Gemeinschaft in maximaler Verantwor-
tung. Er sah enge Zusammenhänge zwischen Theorie und Praxis, war zu Kompromissen
bereit und vertrat das Prinzip wertorientierter Wissenschaft. Er besaß eine umfassende
literarische und psychologische Bildung und ließ auch in der Wissenschaft die Intuition
und das sogenannte Schätzungsurteil gelten. Politik und Wirtschaft müssten – im Sinn der
Eucken’schen Interdependenz der Ordnungen – vom gleichen Geist geleitet sein.
binswanGer, Einleitung; DBE/II 5 (2006), 354; G. schwarZ, Einführung.
Willi Kadletz (1895–1966), Verwaltungsjurist und Kulturfunktionär in der Steiermark,
Angehöriger des Kreises um Othmar Spann und Mitarbeiter des StL. Er war Lehrbeauf-
tragter für Rechtskunde an der Montanuniversität in Leoben, verfasste Kunst- und The-
aterkritiken für diverse Zeitungen und hielt Lichtbildvorträge für das Steirische Volksbil-
dungswerk.
http://agso.uni-graz.at/sozio/biografien/k/kadletz_willi_biografie.htm (abgerufen: 12. 6.
2012).
Raimund Friedrich Kaindl (1866–1930), Historiker und Ethnologe, Mitarbeiter des NR
und der SZ. Er befasste sich mit der Geschichte der Deutschen in Ostmitteleuropa, ins-
besondere in den Karpaten, und mit der Geschichte der Polen, Ruthenen, Huzulen und
Tschechen. Zunächst an Mittelschulen tätig, lehrte er ab 1901 als außerordentlicher, ab
1905 als ordentlicher Professor für österreichische Geschichte an der Universität Czerno-
witz. 1915 folgte er einem Ruf an die Universität Graz.
DBE/II 5 (2006), 453; fooKen, Raimund Friedrich Kaindl; NDB 11 (1977), 33 (G. Grimm);
ÖBL 3 (1965), 177.
Otto M. Karpfen, Pseudonyme: Otto Maria Fidelis, Leopold Wiesinger (1900–1969), Che-
miker und Literaturkritiker, Mitarbeiter der Neuen Freien Presse, der Reichspost und des
CS. 1932 vom Judentum zum Katholizismus konvertiert, emigrierte er 1938 zunächst nach
Antwerpen und 1939 nach Brasilien, wo katholisch-konservative Emigranten sehr willkom-
men waren. Er betätigte sich als Mittler zwischen den Kulturen, u. a. durch die Abfassung
einer Literaturgeschichte Europas und einer Studie über die deutsche Literatur.
ebneth, Wochenschrift, 186 und 257; Kosch, Deutsches Literaturlexikon, 129; KuGler, Die
frühe Diagnose, 179–184. 10.
ANHANG564
„Berufsstand“ oder „Stand“?
Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Titel
- „Berufsstand“ oder „Stand“?
- Untertitel
- Ein politischer Schlüsselbegriff im Österreich der Zwischenkriegszeit
- Autor
- Erika Kustatscher
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien - Köln - Weimar
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20341-4
- Abmessungen
- 17.4 x 24.6 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Parlamentarische Demokratie, berufsständische Ordnung, Naturrecht, katholische Soziallehre, Personalismus, konservatives Denken, traditionale Herrschaft, autoritäre Herrschaft, Totalitarismus, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, politische Utopie
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort 11
- Abkürzungen und Siglen 17
- 1. Das Erkenntnisinteresse 19
- 2. Zur Methode 45
- 3. Der politisch-geistesgeschichtliche Rahmen 59
- 3.1 Österreich 1918–1938 59
- 3.2 Geistige Anregungen aus den frühen zwanziger Jahren: Othmar Spann, Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi 84
- 3.3 Die „Gesellschaftsreform“ auf christlich-sozialer Grundlage 90
- 3.4 Die Enzyklika Quadragesimo anno und die katholischen Sozialtheoretiker 96
- 3.5 Die Nachbarschaft des faschistischen Italien 105
- 3.6 Berufsständische Entwürfe 156
- 3.8 Die Organe der Bundesgesetzgebung und ihre Besetzung 165
- 3.9 Die Maiverfassung in der Analyse kritischer Zeitgenossen 170
- 4. Die politisch-gesellschaftliche Lage in der Wahrnehmung bürgerlicher Kreise 181
- 5. Der Mensch ist Person 211
- 6. Standesbewusstsein 301
- 7. Die berufsständische Ordnung 435
- 8. Staat und Gesellschaft 487
- 8.1 Die Gesellschaft als Entfaltungsraum der Person 488
- 8. 2 Wesen, Aufgaben und Grenzen des Staates, Verhältnis zu den Ständen 490
- 8.3 Das Subsidiaritätsprinzip 494
- 8.4 Föderalismus versus Zentralismus 498
- 8.5 Das Autoritäre 503
- 8.6 Schul- und Volksbildung 511
- 8.7 Ständestaat und autoritäres System auf dem Prüfstand 518
- 9. Resümee: status ist ordo 527
- 10. Anhang 541
- 11. Quellen und Literatur 580