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1.3. Quellen 31
und -kritische Neubewertung, zu der im Rahmen der vorliegenden Arbeit lediglich
ein Beitrag geleistet werden kann, wäre wünschenswert. Erhebliche Forschungslü-
cken – abgesehen von einigen oft anekdotenhaften Einzelfallbeschreibungen – erge-
ben sich in Tirol auch hinsichtlich der historischen Entwicklung von Pfurtschellers
zweitem wirtschaftlichem Standbein, dem Wirtsgewerbe. Während sich die touristi-
schen Brennpunkte von den Hauptverkehrsrouten im Laufe des 19. Jahrhunderts in
die Täler hinein verlagerten, befassen sich die einschlägigen Forschungen vor allem
mit den bedeutenden Transit-Zwischenstationen, beziehungsweise den Stadtwirts-
häusern des Landes.88 Diesen Fokus haben zwar auch die Untersuchungen Hans
Heiss’89, diese sind jedoch über den Vorwurf der Populärwissenschaftlichkeit zwei-
fellos erhaben und unverzichtbar für die Beschäftigung mit der Geschichte des Gast-
gewerbes in Tirol.
1.3. Quellen
Dem im Zusammenhang mit der Frage der Protoindustrialisierung bereits genannten
Bielefelder Historiker Stefan Gorißen waren 1998 „nur wenige Studien bekannt, die
eine ähnlich genaue Vorstellung vom Umgang des Autors mit seinen Quellen, von sei-
nen einzelnen Interpretations- und Konstruktionsschritten zu vermitteln bereit oder
bele, Zur Geschichte der Handelshäuser Volderauer und Pfurtscheller in Fulpmes, in: Tiroler Wirt-
schaft in Vergangenheit und Gegenwart. Festgabe zur 100-Jahrfeier der Tiroler Handelskammer, Bd.
1: Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Tirols (Schlern-Schriften 77), hg. v. Hermann Ger-
hardinger und Franz Huter, Innsbruck 1951, S. 193–202; sowie: Kurt Niemeyer, Die Eisenindustrie
im Stubaital (Beiträge zur alpenländischen Wirtschafts- und Sozialforschung 69), Innsbruck 1969,
S. 11–14; sowie: Kurt Niemeyer, Die Eisenindustrie im Stubaital, in: Wirtschafts- und Sozialfor-
schung in Tirol und Vorarlberg. Festschrift für Ferdinand Ulmer, hg. v. Christoph Pan und Gerhard
Marinell, Wien 1971, S. 349–354.; sowie: Johann Rubatscher, Das Stubaital, in: Wirtschafts- und
Sozialforschung in Tirol und Vorarlberg. Festschrift für Ferdinand Ulmer, hg. v. Christoph Pan und
Gerhard Marinell, Wien 1971, S. 403–407; sowie: Otto Kostenzer, Stubai, Innsbruck–Wien–Mün-
chen 1972; sowie: Helmut Leutelt, Erz und Eisen. Zur Geschichte des Bergbaus, in: Fulpmes, hg. v.
Werner Köfler u. Emerich Pittl, Fulpmes 1987, S. 216–227; sowie: Egg, Kleineisenindustrie, 1987;
sowie: Karlheinz Töchterle, Stubai. Ein Talbuch mit 57 Farbbildern, Innsbruck–Wien 1988; so-
wie: Georg Jäger, Kleinhäusler und Schellenschmiede, Früchtehändler und Pfarrwirte. Zur Tradition
ländlicher Gewerbe in Tirol, Innsbruck 2005.
88 Vgl. z. B. Josef Weingartner (Hg.), Berühmte Tiroler Wirtshäuser und Wirtsfamilien (Schlern-Schrif-
ten 159), Innsbruck 1956; sowie: Hermann Frass/Franz H. Riedl, Historische Gaststätten in Tirol.
Nord-, Ost- und Südtirol, Bozen 19782.
89 Vgl. Hans Heiss, Das Gastgewerbe der Stadt Brixen 1770–1815, phil. Diss., Innsbruck 1985; sowie:
ders., Zentralraum Wirtshaus. Gaststätten im vormodernen Tirol 1600–1850, in: Geschichte und
Region/Storia e regione 10 (2001), Heft 2, S. 11–37.
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Titel
- Ein Bürger unter Bauern?
- Untertitel
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Autor
- Michael Span
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 470
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435