Seite - 364 - in Ein Bürger unter Bauern? - Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
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364 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft
6.2.1. Die Informationsbasis zeitgenössischer Beiträge
Die Urheber des 1825 in den „Beiträgen zur Geschichte, Statistik, Naturkunde und
Kunst von Tirol und Vorarlberg“ erschienenen Artikels über das Stubaital griffen auf
die Ergebnisse bereits viel früher angestellter Recherchen zurück: „Schon im Jahr
1808 ward für den damals bestandenen Sammler für Geschichte und Statistik der
Grafschaft Tirol ein Aufsatz über Stubei geliefert“, so heißt es im Vorwort. Der da-
mals geplante Artikel war jedoch nicht erschienen, da „die gedachte Zeitschrift wegen
der Theilung des Landes im Jahre 1810 aufgegeben werden mußte“.18 Im selben Vor-
wort werden auch jene Experten genannt, auf deren Auskünften die im nun, 1825,
erschienenen Artikel enthaltenen Informationen beruhen:
„Die darin enthaltenen Notizen verdanken wir dem Herrn von Stolz, welcher Jahre lang das
Richteramt in Stubei bekleidete; dann haben auch der Herr Landrath von Anreiter, ehe-
mals Landgerichts-Aktuar von Sonnenburg, und der verstorbene Bau-Direktions-Adjunkt
Jakob Volderauer viele schätzbare Andeutungen gegeben; dem in Fulpmes ansässigen Han-
delsmann Michael Pfurtscheller gebührt schließlich auch das Verdienst, mit bereitwilliger
Gefälligkeit alles geleistet zu haben, was er zur genauen Kenntnis des Thales, und seiner
Hülfsquellen beizutragen vermochte.“19
Von Stolz, von Anreiter, Volderauer und Pfurtscheller wurden jedoch – wie bereits
angedeutet – nicht erst im Vorfeld des Erscheinens des Artikels 1825 befragt, sie
hatten ihre Fragebögen bereits in den Jahren 1807 und 1808 erhalten. Die Ergeb-
nisse der in diesen Jahren für den „Sammler“ angestellten Recherchen wurden von
Appellationsrat Andreas Alois Dipauli – zusammen mit Fiskalamtsadjunkt Josef von
Hörmann seit Mai 1806 Herausgeber des „Sammler für Geschichte und Statistik von
Tyrol“20 – im Jahr 1814 zusammengestellt und mit dem folgenden Vorwort versehen,
aus dem noch einmal klar die Arbeitsweise der beiden Redakteure beziehungsweise
Herausgeber hervorgeht:
„Nachricht
Als ich mit dem nunmehrigen k. Legationsrath v. Hörmann den ‚Sammler für Geschichte
und Statistik von Tirol‘ redigierte pflegten wir über Gegenstände, die wir bearbeitet zu
18 Ebd., S. 166.
19 Ebd., S. 166 f.
20 Vgl. „Urkunden von der Entstehung des tirolischen Journals: ‚Der Sammler für Geschichte und
Statistik von Tirol‘“, TLMF-Bib., Dip. 960/VI.
Open Access © 2017 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Titel
- Ein Bürger unter Bauern?
- Untertitel
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Autor
- Michael Span
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 470
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435