Seite - 34 - in Ein Bürger unter Bauern? - Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
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34 1. Einleitung
mir außerdem jeweils eine Nummer angegeben, die den „Standort“ des jeweiligen
Schriftstücks innerhalb der angeführten Schachtel-Unterteilungen anzeigt.
Aufgrund der Heterogenität dieses rund 560, größtenteils mehrseitige und hand-
schriftliche Schriftstücke umfassenden Quellenkorpus – von mit Bleistift notierten
Stichworten Michael Pfurtschellers über Konzepte und Abschriften von privater und
geschäftlicher Korrespondenz, bis hin zu durchaus auch für unterschiedliche Leser-
schaften konzipierten Berichten zu den Kriegsereignissen des Jahres 1809 oder auch
gedruckten Flugschriften verschiedensten Inhalts, um nur einige Beispiele zu nennen
– wird an dieser Stelle von einer eingehenderen Beschreibung abgesehen. Ausführ-
liche Überlegungen zu den einzelnen Quellen finden sich – wie bereits erwähnt –
überall auf den folgenden Seiten, im jeweiligen Kontext.
1.3.2. Verfachbuch, Verlassenschaftsabhandlungen, Kuratelrechnungen
Eine wesentliche Quelle für die Geschichte der Region ist das Schriftgut des jeweils
zuständigen Gerichtsbezirkes. Mit Blick auf Michael Pfurtscheller und das Stubaital
in den Jahren 1750 bis 1850 wurden hier in einem ersten Schritt die im Besitz des
Tiroler Landesarchivs befindlichen Bände 34/134 bis 34/338 des „Verfachbuch[s]
Stubai“ als relevant erachtet und untersucht – diese betreffen die Jahre 1720 bis
1854.96 Ausgehend von den Namensregistern in den einzelnen Bänden wurden Mi-
chael Pfurtscheller und dessen näheres verwandtschaftliches Umfeld betreffende Ein-
träge gesammelt.
Die Entwicklung des Immobilienbesitzes der Familie Pfurtscheller von Urgroß-
vater Rupert über Großvater Blasius und Vater Matthäus bis hin zu Michael Pfurt-
scheller selbst und schließlich weiter bis zur Übergabe an dessen Söhne Johann und
Franz wird hier sichtbar. Außerdem ist in diesen Bänden einerseits der wirtschaftliche
Aufstieg Michael Pfurtschellers anhand des stetigen Anwachsens seiner Besitzungen
erkennbar, andererseits wird auch seine offenbar wesentliche Rolle als Kreditgeber in
der Region deutlich. Doch auch für den innerfamiliären Bereich stellt das Verfach-
buch eine wichtige Quelle dar. Der zwischen Michael Pfurtscheller und seiner ersten
Ehefrau Anna Lener abgeschlossene „Ehepakt“ findet sich hier ebenso97 wie Verfü-
gungen Pfurtschellers hinsichtlich der Erziehung seiner noch minderjährigen Kinder
im Falle seines Ablebens.98
96 Vgl. TLA, VB Stubai, 34/134–34/338.
97 Vgl. Ehepakt Michael Pfurtscheller und Anna Lener, 9. September 1805, TLA, VB Stubai, 34/245,
Registerteil 2, Bl. 196 r–200 v.
98 Vgl. Vermögensübergabe Michael Pfurtscheller – Johann und Franz Pfurtscheller, 30./31. Oktober
1844, TLA, VB Stubai, 34/318, Bl. 692–712, hier: Bl. 712 r.
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Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Titel
- Ein Bürger unter Bauern?
- Untertitel
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Autor
- Michael Span
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 470
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435