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6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft
Jene Zahlen und „Fakten“, die in der Literatur zu den wirtschaftlichen Verhältnissen
im Stubaital – wobei der thematische Schwerpunkt zumeist ganz klar bei Produktion
von und Handel mit Metallwaren liegt – zur Zeit Michael Pfurtschellers, das heißt,
für die Zeit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, angeführt werden, stammen zum
überwältigenden Großteil aus drei zeitgenössischen Beiträgen zu ebendiesem The-
ma.14 Der früheste wurde von Josef von Hörmann im Jahre 1816 verfasst.15 Der
zweite erschien am 27. September 1821 im „Kaiserlich Königlich privilegierten Bo-
then von und für Tirol und Vorarlberg“ mit dem Autorenkürzel „H-g-n“.16 Die
dritte Informationsquelle ist ein Beitrag im ersten Band der damals unter dem Titel
„Beiträge zur Geschichte, Statistik, Naturkunde und Kunst von Tirol und Vorarl-
berg“ erscheinenden Zeitschrift des Ferdinandeums aus dem Jahr 1825.17
Um die Validität der in diesen Beiträgen angeführten Informationen besser ein-
schätzen zu können, ist es notwendig, die Arbeitsweisen der einzelnen Autoren zu
untersuchen. Diese konnten weder auf von zentralen Stellen erhobene Statistiken
noch auf wissenschaftliche Vorarbeiten zurückgreifen. Welche Recherchen sie jedoch
anstellten und auf welche Informationsgrundlagen sie zurückgriffen, ist rekonstruier-
bar: Personen, die als „Experten“ im Hinblick auf das Stubaital angesehen wurden,
wurden Fragenkataloge zugeschickt, die betreffenden Personen also auf schriftlichem
Wege befragt. Die auf diese Weise gesammelten Informationen dienten den Autoren
dann als Grundlage für ihre Texte. Welche Implikationen diese Form der Recherche
für die weitere Beschäftigung mit der Stubaier Wirtschaft in der ersten Hälfte des
19. Jahrhunderts hatte und hat, wird in den folgenden beiden Abschnitten erörtert.
14 Ein vierter Beitrag, der 1806 im Innsbrucker Wochenblatt erschienene Artikel „Thal Stubay in Ty-
rol“, verfasst von einem unbekannten Autor, ist sehr allgemein gehalten und enthält kaum detaillier-
tere Informationen. (Vgl. Thal Stubay in Tyrol, in: Innsbrucker Wochenblatt, Nr. 18, 5. Mai 1806.)
15 Vgl. [Hörmann], Tirol, 1816, S. 346–350. – Josef von Hörmann widmete in seinem Werk „Tirol
unter der baierischen Regierung“ den „Nachrichten über den Eisenwaaren Handel der Stubayer“ ein
eigenes Unterkapitel.
16 Der Kaiserlich Königlich privilegirte Bothe von und für Tirol und Vorarlberg, Nr. 78, 27. September
1821, S. 312 u. Beil. 14. – Auf die Frage nach der Urheberschaft dieses Artikels wird später in diesem
Kapitel noch eingegangen werden.
17 Vgl. O. A., Das Thal Stubei und dessen Bewohner, 1825, S. 166–246.
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Titel
- Ein Bürger unter Bauern?
- Untertitel
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Autor
- Michael Span
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 470
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435