Seite - 281 - in Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Bild der Seite - 281 -
Text der Seite - 281 -
Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum
In habsburgischen Verlagen produzierte Übersetzungen aus dem Italienischen
zählen, der in Kapitel 4 vorgenommenen Übersetzungstypologie folgend, zu
den Formen der »transkulturellen Translation«, da sie zum überwiegenden Teil
Übersetzungen betreffen, die nach 1866, also nach dem Ende der territorialen
Dominanz vonseiten der Habsburger in Italien, produziert wurden und damit
in den Bereich der »(habsburg)grenzüberschreitenden Kulturproduktion« fallen.
Gerade aufgrund dieser Zwischenstellung kann die italienisch deutsche Über
setzungsproduktion jedoch als Mischform zwischen »transkultureller Transla
tion« und »polykultureller Translation« angesehen werden.
Die Übersetzungsproduktion aus dem Italienischen ins Deutsche im Zeit
raum zwischen 1848 und 1918 ist beachtlich : Insgesamt wurden in diesen Jahren
über 1.700 Translate in Monografien, Sammelbänden und Zeitungen bzw. Zeit
schriften publiziert. Die Erschließung dieser Zahlen ist, wie erwähnt, in erster
Linie einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG zu verdan
ken, das unter der Leitung von Frank Rutger Hausmann (Universität Freiburg
i. B.) und Volker Kapp (Universität Kiel) eine Bibliographie der deutschen Über-
setzungen aus dem Italienischen erarbeitete (Kapp/Hausmann/Arnold/Asiaban
2004). Die Daten, die mir von dem Projekt vor Drucklegung ihrer Bibliografie
zur Verfügung gestellt wurden, umfassten 1.320 Titel. In der Folge wurden diese
Daten durch eingehende Recherchen in zahlreichen Bibliotheken erweitert. Für
Österreich waren dies die Österreichische Nationalbibliothek, die Bibliothek
der Mechitharisten, die Universitätsbibliotheken von Wien, Graz, Innsbruck
und Salzburg sowie die Wiener Stadt und Landesbibliothek und die Steier
märkische Landesbibliothek. In Deutschland wurden die Staatsbibliothek Ber
lin und die Bayerische Staatsbibliothek München auf Übersetzungen aus dem
Italienischen durchforstet. Die Recherche in Bibliografien (z. B. Rössig 1997,
Saarbrücker Übersetzungsbibliographie 2006) und einschlägigen Monografien
(z. B. Bachleitner 1990, Vignazia 1995 u.v.a.) brachten weitere Ergebnisse. Als
besonders ergiebig erwies sich die Erschließung der Übersetzungen aus dem Ita
lienischen nach einer Recherche von Kayser’s Vollständiges Bücherlexikon (Kayser
1848–1918). Weitere Daten ergaben sich aus der systematischen Durchforstung
einiger Zeitschriften wie Wiener Rundschau (Wien), Der Amethyst (Wien), Aus
fremden Zungen (Leipzig, Berlin, Wien), Die Gesellschaft (München, Dresden),
Deutsche Rundschau (Berlin u.a.), Die Zukunft (Berlin) und anderer. Insgesamt
wurden weitere 421 Übersetzungen ausgeforscht, womit sich für den genannten
Zeitraum eine Gesamtzahl von Übersetzungen aus dem Italienischen ins Deut
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die vielsprachige Seele Kakaniens
- Untertitel
- Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
- Autor
- Michaela Wolf
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78829-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 442
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Dankesworte 11
- Einleitung 13
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
- »Habitualisiertes Übersetzen« 90
- »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
- Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
- Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
- Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
- Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
- Kriegsministerium 165
- Fünftes Kapitel
- Sechstes Kapitel
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
- 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
- Positionierungskämpfen 208
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- Siebtes Kapitel
- Achtes Kapitel
- Neuntes Kapitel
- 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
- Zehntes Kapitel
- Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
- Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
- Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
- Tabellen 392
- Grafiken 393
- Abkürzungen 393
- Literaturverzeichnis 394
- Quellen 394
- Sekundärliteratur 396
- Sachregister 434
- Personenregister 437