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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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308 Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen zustellen, inwieweit ÜbersetzerInnen, HerausgeberInnen oder Verleger zum ei­ nen auf konstante Strukturelemente zurückgreifen, wie etwa stabile Selbst­ oder Fremdbilder oder andere Gebundenheiten, und zum anderen auf Netzwerke, die zur Stabilisierung eines »Vermittlungsraumes« beizutragen vermögen. Ein zwei­ ter Schritt besteht zur Konkretisierung dieser Überlegungen im Versuch der Skizzierung bzw. Rekonstruktion eines übersetzerischen »Vermittlungsraumes« in der Habsburgermonarchie für den Zeitraum 1848 bis 1918. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« Zu Beginn seiner Studie zum »Beiwerk des Buches«, dem Paratext, verweist Gérard Genette darauf, dass es sich dabei nicht um bloße »Anhängsel« im un­ mittelbaren Umfeld des Textes handelt, nicht bloß um eine »Zone des Über­ gangs« zwischen Text und Nicht­ Text, »die selbst wieder keine feste Grenze nach innen (zum Text) und nach außen (dem Diskurs der Welt über den Text) aufweist«, sondern um eine »Transaktion« (Genette 2001 : 10) : Damit wird nicht nur der Zwischenraum zwischen dem Text und seinem Umfeld ausgeleuchtet, sondern auch seine prozesshafte Komponente betont und die Komplexität des Verhältnisses der Paratexte zum Text angedeutet. Paratexte sind also durchaus produktive Textelemente. Wenn sie als »Randbezirke des Textes« bezeichnet werden (Mecke/Heiler 2000 : XV), so signalisiert dies zwar die Randstellung, die ihnen einerseits in ihrer Positionierung im Text zukommt, und die ihnen andererseits in der Literatur­ und Übersetzungskritik im Allgemeinen beige­ messen wird, doch ist die Vielzahl ihrer (sich stets wandelnden) Funktionen trotzdem nicht zu leugnen. Genette nimmt eine typologische Gliederung der einzelnen Paratextformen vor und unterscheidet zunächst zwischen »Peritexten«, Elementen im unmit­ telbaren Umfeld des Textes wie Titel, Motto oder Vorwort, und »Epitexten«, das sind außerhalb des Textes, also in »respektvoller Entfernung« angesiedelte Mitteilungen wie Interviews oder Briefwechsel (Genette 2001 : 12). Im enge­ ren Sinn kann unter dem Aspekt des stofflichen Status eines Paratextes eine diesbezügliche Präzisierung vorgenommen werden, indem festgestellt werden kann, dass entsprechend der Praxis fast alle in Betracht gezogenen Paratexte dem Bereich des Textes angehören. Auch wenn Paratexte wie Titel oder Vor­ worte jeweils unterschiedlichen Umfang aufweisen können, so teilen sie doch den linguistischen Status des Textes : »Meist ist also der Paratext selbst ein Text : Er ist zwar noch nicht der Text, aber bereits Text« (Genette 2001 : 14, Hervorh. i. O.). Hinzukommen bildliche Paratexte (Illustrationen) oder auch
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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