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Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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22 Zur soziologischen Verortung von Translation Einflussgrößen und Bestimmungsfaktoren zu erfassen, bereits gerecht wurde. Unter den bisher erarbeiteten translationswissenschaftlichen Ansätzen können für die Diskussion dieser Fragen vor allem einige Kategorien und Konzepte der Descriptive Translation Studies bzw. der allgemein »systemischen Ansätze« einen fruchtbaren Ausgangspunkt liefern. Auch wenn grundsätzlich die Dringlichkeit der Erforschung von Übersetzung als sozialer Praxis erkannt wurde und diesbe­ zügliche Einzelphänomene untersucht wurden, fehlt doch weitgehend sowohl eine Anbindung an bereits bestehende, zumeist in anderen Disziplinen erarbei­ tete theoretische Modelle als auch die Einbindung der gewonnenen Erkennt­ nisse in einen breiteren wissenschaftstheoretischen Kontext. Ein soziologisch orientierter Theorierahmen zur Erfassung der gesellschaftlichen Dimensionen, die auf die Konstitution des Translats einwirken, steht fast zur Gänze aus. Die Konzeptualisierung eines solchen Theorierahmens vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Objektbereich der Translation und aus der Perspektive des Konstruktcharakters von Translation steht deshalb im Zen­ trum der vorliegenden Arbeit. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? Die soziale Bedingtheit von Übersetzung ist nicht erst seit der Etablierung der Subdisziplin der Translationssoziologie Thema translationswissenschaftlicher Betrachtungen. Die in der Forschungsliteratur aufgeworfenen Fragestellungen legen nahe, diesbezüglich eine Vierteilung vorzunehmen.1 Einerseits analysiert eine »Soziologie der AkteurInnen im Translationsgefüge« die übersetzerische Tätigkeit unter der Perspektive ihrer ProtagonistInnen als individuelle Figu­ ren und als Mitglieder spezifischer Netzwerke. Anthony Pym etwa versteht ÜbersetzerInnen als zentrale Objekte seines Forschungsansatzes und setzt sich zum Ziel, das Feld von sozial bedingter Subjektivität als Voraussetzung für die Geschichte von Übersetzerinnen und Übersetzern zu konstruieren (Pym 1998 : IX). Methodisch greifen einige AutorInnen auf Pierre Bourdieus Theorie der kulturellen Produktion zurück, um die Positionen und Positionierungen der Ak­ teurInnen im Übersetzungsfeld im Detail erfassen und in ihrem Zusammenspiel konzeptualisieren zu können (u.a. Gouanvic 1999, Wolf 1999, 2003a). Ein gro­ ßer Themenbereich der Translationswissenschaft, der im Zuge der Erweiterung des Kulturbegriffs als soziale und/oder kulturelle Praxis eingehend thematisiert 1 Vgl. im Detail Wolf (2007a) ; siehe auch Chesterman (2006).
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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