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Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 359 -
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Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen Vermittlungsraumes« 359 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen Vermittlungsraumes« Die Darstellung der Übersetzungsproduktion aus dem Italienischen ins Deut­ sche im Untersuchungszeitraum 1848–1918 sowie die Rekonstruktion ihres Entstehungs­ , Verteilungs­ und Aufnahmekontextes im Rahmen der Konzep­ tualisierung eines habsburgischen »translatorischen Vermittlungsraumes« erfor­ derte in einem ersten Schritt die Erarbeitung des historischen Kontextes, aus dem heraus die Translate entstanden bzw. an den sie zu den jeweiligen Zeit­ punkten Anknüpfung fanden und auf die sie gleichzeitig wiederum rückwirk­ ten. So kann festgestellt werden, dass im Hinblick auf die kollektive Imagina­ tion, die zumeist das Resultat von Konflikten zwischen einerseits unkritischer Überlieferung und Weitergabe von Topoi, Stereotypen und Klischees und an­ dererseits vernunftsbestimmter kritischer Überprüfung dieser Kategorien ist (Heitmann/Scamardi 1993 : 1), sich das Bild von Italien in der Habsburgermo­ narchie im Untersuchungszeitraum als eine Überlappung verschiedener Bilder darstellt, die in verschiedenen historischen Perioden ausgeformt worden waren. Zum einen war das durch Goethes Italienische Reise produzierte Bild Italiens nach wie vor präsent und wurde in bestimmten Kreisen und durch bestimmte kulturelle Ausdrucksformen von Vorstellungen aus der Römischen Antike und aus der Blütezeit der italienischen Renaissance unterstützt bzw. zum Teil ver­ festigt. Nach der romantischen Periode, in der eine von »Sehnsucht« bestimmte Haltung gegenüber dem südlichen Lebensstil und der südlichen Landschaft im Vordergrund stand, die auf LiteratInnen, MusikerInnen und KünstlerInnen gleicherweise eine magnetische Anziehungskraft ausübte, wurden diese eher positiv besetzten Bilder allmählich durch die vorherrschenden politischen und ideologischen Spannungen zwischen Italien und der Monarchie überlagert, die ihrerseits durch negative historische Erfahrungen festgeschrieben wurden. Die Frage, inwieweit diese Entwicklungen bzw. imagologischen Ausformun­ gen die Auswahl der Übersetzungen aus dem Italienischen bzw. ihre Präsenta­ tion beeinflussten bzw. inwieweit dabei Konstruktionsmechanismen erkennbar sind, ist nur vor dem Hintergrund einer detaillierten Korpusanalyse zu beant­ worten. Die diesbezügliche Untersuchung des Korpus von 1.741 Übersetzun­ gen aus dem Italienischen ins Deutsche mit dem Schwerpunkt auf die in der Habsburgermonarchie produzierten Translate (306 Übersetzungen) nach be­ stimmten Parametern zeigt die Tendenzen der übersetzerischen Transfers im Untersuchungszeitraum auf : So sind die in den deutschen Ländern bzw. im Deutschen Reich feststellbaren Haupttrends in der Entwicklung der Überset­
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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