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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 336 -
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336 Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen (350), deren Publikation der Verlag nutzt, um »Urteile hervorragender Zeit­ genossen über die Bücher des Deutschen Hauses« an die LeserInnenschaft zu bringen. Zwei weitere Texte beinhalten Pressestimmen, einmal als Urteile über die erste Ausgabe des Lyrikbandes von Marianne Zucco­ Cucagna Vita sensitiva (1905/21911, 1318), das andere Mal als Kommentar zur italienischsprachigen Originalausgabe des von Adolfo Marconi verfassten Gesetzeskommentars Die Executions-Novelle in der Praxis (Innsbruck 1894, 785b). Beide liefern erwar­ tungsgemäß höchstes Lob zu dem jeweiligen Text und signalisieren überdies mit dem Vermerk, es handle sich bei den Pressestimmen nur um kurze Auszüge, dass die der Übersetzung beigefügten Urteile vonseiten der Presse bei Weitem nicht erschöpfend seien, was ihr symbolisches Kapital potenziell erhöht. Der Konstruktionscharakter von Paratexten äußert sich demnach auf verschie­ denen Ebenen : Zum einen auf der Ebene des Translationsprozesses im engeren Sinn, der durch paratextuelle Steuerung – zumindest vordergründig – transparent gemacht wird und dessen einzelnen Instanzen mehr oder weniger Bedeutung bei­ gemessen wird, je nach dem, wie weit den durch die VerfasserInnen der Paratexte zum Ausdruck gebrachten Konventionen gefolgt wird oder nicht. Gleichzeitig bzw. in enger Verschränkung mit der Offenlegung des Translationsprozesses wird ein Bild der involvierten AkteurInnen entworfen, das eine gewisse Dynamik auf­ weist : Obwohl ein die Untertänigkeit vor allem der ÜbersetzerInnen entlarven­ der Diskurs in den Paratexten weiterhin vorherrschend ist, kann zunehmend ein – weitgehend gattungsabhängiges – selbstbewussteres Auftreten der Übersetze­ rInnen in den Paratexten festgestellt werden, das sich unter anderem in Legi­ timationsbemühungen der translatorischen Tätigkeit äußert. Dementsprechend weicht das Postulat der Treue zum Original langsam Konzepten, die eher von au­ tonomerem Handeln gekennzeichnet sind. Auf der Ebene, die für die Steuerung der Werksrezeption verantwortlich zeichnet, werden vor allem in den Vorworten Sinnzuschreibungen vorgenommen, die eine spezifische Wahrnehmung des ita­ lienischen »Anderen« konstruieren. Hervorstechend sind in diesen Konstrukti­ onen der Nord­ Süd­ Diskurs, der an goethesche Bilder des »Landes, in dem die Zitronen blühen« anzuschließen versucht, sowie ein – lediglich als Einzelfall zu verzeichnender – Versuch, ein differenzierteres Bild der »italienischen Realität« zu entwerfen, das national­ politischen Bezügen gerecht zu werden sucht. Der habsburgische Vermittlungsraum Die Rekonstruktion eines Raumes der (italienisch­ deutschsprachigen) überset­ zerischen Vermittlung im Kontext der Habsburgermonarchie für den Zeitraum
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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