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Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 257 -
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Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257 Gattungen nicht zu hinterfragen. Die geschlechtsspezifische Verteilung der Au­ torInnen und ÜbersetzerInnen bringt wenig Überraschungen : Zum einen über­ wiegt die männliche Originalproduktion (89,3 % Männer, 7,3 % Frauen, 3,4 % unbekannt), zum anderen beträgt der Anteil an männlichen Übersetzern zwar nur 50 % (Frauen : 14 %), wird jedoch durch die hohe Rate fehlender Nennungen von ÜbersetzerInnen (28 % ; unbekanntes Geschlecht : 8 %) relativiert. Wenn aufgrund der mangelnden Daten überhaupt von einer weiblichen oder männli­ chen Domäne des Übersetzens gesprochen werden kann, so sind Fachtexte fast durchwegs von Männern übersetzt, die Übersetzungen von Romanen und Lyrik ist zwar logischerweise ebenso mehrheitlich von Männerhand übersetzt, doch sind in diesen Bereichen tendenziell auch Frauen relativ stark vertreten. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung Die Auswertungen der einzelnen Übersetzungsbibliografien zeigen, dass die Zahl an den in der Habsburgermonarchie verlegten Übersetzungen ins Deut­ sche im Untersuchungszeitraum 1848–1918 aus fast allen Sprachen bescheiden, doch kontinuierlich im Anstieg begriffen ist. Wie zu erwarten ist, weichen die im Rahmen der vorliegenden Analyse aus den Übersetzungsbibliografien erho­ benen Zahlen von den – allerdings nur für wenige Jahre vorliegenden – offiziel­ len Übersetzungsstatistiken ab ; dies wird in Tabelle 16 veranschaulicht.217 Jahr Französ. (offiz. St.) Französ. (Wolf) Englisch (offiz. St.) Englisch (Wolf) Italien. (offiz. St.) Italien. (Wolf) Unga- risch (offiz. St.) Unga- risch (Wolf) Tschech. (offiz. St.) Tschech. (Wolf) 1865 48 23 3 – 8 5 – 3 – – 1870 17 18 2 – 2 2 2 4 – – 1883 6 12 4 1 1 2 13 4 1 – 1899 9 12 7 3 4 12 2 1 1 – Tabelle 16 Gegenüberstellung Auswertungen offizieller Statistiken und Wolf Offiz.St. = Offizielle Statistiken218; Wolf = Auswertungen einzelner Übersetzungsbibliografien (siehe oben) 217 Wurzbachs Übersetzungsstatistik für das Jahr 1854 kann hier nicht berücksichtigt werden, da sie zwar detailliert die im Jahr 1854 publizierten Übersetzungen der einzelnen Sachgebiete angibt, jedoch nur die Ausgangssprachen und nicht die jeweilige Zielsprache ausweist (vgl. Wurzbach 1856 : 542). 218 Quellen der »offiziellen Statistiken« für 1865 und 1870 : Bachleitner (2002 : 11, Tabelle 4), der die
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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