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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 225 -
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Literaturpreise 225 Feststellung, dass »die Literatur einer bestimmten österreichischen Nationalität die nationalen Barrieren nur schwer durchbrechen« (ibid.) konnte, bestenfalls auf Werke in Originalsprache zu, wobei Deutsch aller Wahrscheinlichkeit nach eher als Ausnahme zu gelten hat. Das Ministerium hatte erkannt, dass gerade diese Wahrnehmung zu fördern sei : Das hehre Vorhaben der »Herausgabe einer periodischen Publikation über den Stand der zeitgenössischen Dichtung in den verschiedenen Sprachgebieten Österreichs«, das 1893 im Unterrichtsministerium in hochkarätiger Besetzung beraten wurde, kann einmal mehr als (bürokratischer) Versuch gewertet wer­ den, eine effiziente Literaturstatistik zu erstellen (vgl. oben), ist aber dennoch ein Zeugnis gewachsenen Bewusstseins über die Problematik der literarischen Situation in der Monarchie und der Notwendigkeit, Literatur im Allgemeinen und den Austausch der literarischen Leistungen seiner Bürgerinnen und Bür­ ger im Besonderen zu fördern. Die vom Ministerium einberufenen Experten hielten solch ein Unternehmen zwar für wünschenswert, meldeten jedoch ver­ schiedene Bedenken an, wie etwa »die Schwierigkeit, den Begriff der ›österrei­ chischen Literatur‹ für die verschiedenen Sprachstämmigen zu definieren« oder auch das Problem, »einen Maßstab zu finden, welcher dem literar­ ästhetischen wie den nationalen Gesichtspunkten bei den verschiedenen sprachlichen Lite­ raturkreisen Österreichs in gleicher Weise Rechnung träge«. Doch konnte das Ministerium selbst offenbar seinem Anspruch, »einerseits die zeitgenössische Produktion in einem gleichsam literatur­ historischen Bilde festzuhalten, ande­ rerseits eine lebhafte und richtig gegenseitige Werthschätzung der literarischen Leistungen der verschiedenen Sprachstämme Österreichs einzubahnen« (vgl. Heerde 1993 : 187f.) nicht gerecht werden : Das Vorhaben ist offensichtlich nie zur Ausführung gekommen. 3. Literaturpreise Ein wichtiger Bereich der Kulturpolitik sind Literaturpreise. Wird davon aus­ gegangen, dass im Speziellen Literaturpreise im Wirkungszusammenhang von Produktion, Distribution und Rezeption fungieren und, über zwischengeschal­ tete Mechanismen vermittelt, zugleich auf den Literaturprozess selbst einwir­ ken (Kröll 1982 : 145), so sind sie als wesentliche Faktoren der Kulturpolitik eines Landes bzw. ihrer Institutionen zu bezeichnen, wenn diese – zumindest zusätzlich – von der öffentlichen Hand gespeist werden und nicht »autonom« agieren. Pierre Bourdieu zählt Literaturpreise ebenso wie Akademien und
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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