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6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 413
Rund 17 Jahre später traf dann erneut ein Baugesuch Pfurtschellers beim zustän-
digen Landgericht – das sich seit 1826 in Mieders befand197 – ein. Diesmal sollte
das ganze „Granderhaus“, Michael Pfurtschellers Elternhaus, abgerissen und deutlich
größer – auf die Platzknappheit wurde bereits hingewiesen – neu gebaut werden:
„Es erscheint der Eisengeschmeid-Waaren-Verleger Hr. Michael Pfurtscheller, und bittet
sein sogenanntes Granderhaus Haus Nr. 59 gegen Norden um 14 und gegen Osten 8 Schuh
erweitern und dasselbe […] neu herstellen zu dürfen. Er unterstützet sein Gesuch durch
folgende Gründe: 1. Ist diese seine Erweiterung und Reparation seines besaglichen Hauses
schlechterdings nothwendig, weil dieses in den gegenwärtigen Zustande zur Unterbringung
seiner zahlreichen Famil und zum gehörigen Betrieb seines Wirths- und Handelsgewerbes
viel zu klein, insbesondere auch nicht mit dem gehörigen Keller versehen ist, dazu das Ge-
mäur feucht und die Mauern keineswegs fest und solid gebaut sind.“198
Im Zuge des Lokalaugenscheines, zu dem neben zwei Sachverständigen – ein Maurer-
und ein Zimmermeister – auch die Anrainer geladen waren, kam man zum gleichen
Schluss: Das alte Granderhaus sei zu klein geworden und weise eine ganze Reihe von
feuer- und baupolizeilichen Mängeln auf. Außerdem, so heißt es in dem zur Vorlage
197 Vgl. Kap. 4.1.2.
198 Protokoll Baugesuch Michael Pfurtscheller, 9. März 1835, TLA, Aktenserie LG Mieders, Fasz. 43,
1835, Abt. VII. Abb. 16: Das
1835/36 neu erbaute
Granderhaus auf einer
Postkarte von um 1900.
Die Topographie wurde
der Werbewirksamkeit
zuliebe abgeändert.
TLMF-Bib.,
Postkartensammlung
Fulpmes.
Ein Bürger unter Bauern?
Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Titel
- Ein Bürger unter Bauern?
- Untertitel
- Michael Pfurtscheller und das Stubaital 1750–1850
- Autor
- Michael Span
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20144-1
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 470
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung 9
- 2. Jugend- und Ausbildungsjahre 41
- 3. „Landesverteidiger“ und Schützenkommandant 55
- 3.1. 1797 58
- 3.2. 1799/1800, 1805 77
- 3.3. 1809 88
- 3.3.1. Der europäische Rahmen 88
- 3.3.2. Die bayerische Regierung 89
- 3.3.3. Das Stubaital und die bayerische Regierung 92
- 3.3.4. Michael Pfurtscheller im Vorfeld der Tiroler Erhebung 113
- 3.3.5. Michael Pfurtscheller als Akteur im Erhebungsjahr 122
- 3.3.5.1. Die „Bauern“ erobern Innsbruck 124
- 3.3.5.2. Ausschreitungen und Plünderungen in Innsbruck 133
- 3.3.5.3. Die Kapitulation Bissons 141
- 3.3.5.4. Pfurtscheller und die Organisierung der Landesverteidigung 149
- 3.3.5.5. Unterwegs mit dem Landsturm 154
- 3.3.5.6. Die Kapitulation der Innsbrucker Schutzdeputation und Michael Pfurtscheller 163
- 3.3.5.7. Deputationen nach München und Wien 170
- 3.3.5.8. Die Kämpfe am Bergisel im Mai 172
- 3.3.5.9. „Zwischenkriegszeit“ 180
- 3.3.5.10. Die Kämpfe im August 185
- 3.3.5.11. „Hofers Regiment“ 194
- 3.3.5.12. Fortsetzung des Widerstandes trotz des Friedens von Schönbrunn 201
- 3.3.5.13. Die Pazifizierung des Stubaitales 217
- 3.3.5.14. Exkurs: Das Stubaital als Rückzugsraum für Flüchtlinge 223
- 3.3.6. Der Aufstand im Innkreis 1813 und die Zurückhaltung der Stubaier 225
- 3.4. Erbhuldigung 1838 236
- 3.5. 1848 251
- 4. Michael Pfurtschellers Stellung in Dorf und Tal 287
- 5. Familie Pfurtscheller 315
- 6. Michael Pfurtscheller und die Stubaier Wirtschaft 359
- 6.1. Wirtschaftliche Grundvoraussetzungen des Stubaitales 359
- 6.2. Zahlen und Daten zur Stubaier Wirtschaft 363
- 6.3. Michael Pfurtscheller als Handelsmann 383
- 6.4. Michael Pfurtscheller als Wirt 410
- 6.5. Pfurtschellers Krämerei 422
- 7. Schlussbemerkungen 425
- 8. Anhang 435