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Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 79 [den] inductiven Nachweis der Gesetzmässigkeit collectiver Geistesbewegung darzubieten geeignet [wäre]« (Oettingen 1882 : 551), ist auch in der Gegenwart nur zögerlich Abhilfe geschaffen geworden ; Anstrengungen der letzten Zeit wie etwa die Geschichte des Buchhandels in Österreich von Bachleitner/Eybl/Fischer (2000) oder verschiedene Einzelpublikationen von Norbert Bachleitner (1990, 2002) sind jedoch gute Ansätze in diese Richtung. Das wohl größte Hindernis bei der Rekonstruktion der Buchproduktion stellen die Grenzverschiebungen der Habsburgermonarchie bzw. der Ausgleich von 1867 dar, die ein Nachzeich­ nen einzelner Entwicklungen erschweren bzw. den Versuch, vergleichbare Da­ ten zu erstellen und daraus abzuleitende Schlüsse zu ziehen – auch aufgrund sich laufend ändernder Produktions­ und Rezeptionsverhältnisse – nahezu un­ möglich machen. An Daten mangelt es nicht, nur ihre Qualität ist – wie bei allen statisti­ schen Erfassungen – in Zweifel zu ziehen. Als Grundlage für die systematische Erfassung der Buchproduktion gilt das kaiserliche Patent vom 27. Mai 1852, das die Ablieferung eines Pflichtexemplars festlegte58 und damit eine günstige Ausgangslage für die Erstellung einer Literaturstatistik schuf. Die relativ hohe Zahl an Pflichtexemplaren – jeweils ein Exemplar musste an das Ministerium des Innern, an die Hofbibliothek Wien und an die Universitäts­ bzw. Studien­ bibliothek des jeweiligen Landes abgeliefert werden – führte zu Unmut unter den Buchhändlern, war doch der Kostenaufwand nicht mit einer entsprechend zu erwartenden Erarbeitung einer Statistik der Bücherproduktion verbunden. Kurz nach Einführung der Pflichtexemplare erschien eine Bibliographisch-statis- tische Übersicht der Literatur des Österreichischen Kaiserstaates für die Berichtsjahre 1853, 1854 und 1855, ein ehrgeiziges literaturstatistisches Projekt (siehe unten, Quelle 1), redigiert von Constant Wurzbach von Tannenberg, der als Verfasser des Biographischen Lexikons des Kaiserthums Oesterreich bekannt wurde. Ferner ist die Bedeutung der internationalen statistischen Kongresse für die Erstel­ lung von Literaturstatistiken nicht zu unterschätzen, machte es sich doch gerade Wurzbach zum Anliegen, für die »Dritte Versammlung des internationalen sta­ tistischen Congresses für Statistik« in Wien, 1857, ein besonders gut aufgear­ beitetes Datenmaterial vorzulegen (Wurzbach 1857 : VIII).59 58 Die Ablieferung von Pflichtexemplaren wurde in Österreich bereits im Jahr 1807 durch ein Hof­ kammerdekret eingeführt ; zu Details vgl. Junker (1897 : 8). 59 Allerdings scheint es bei diesem Kongress zu Problemen gekommen sein, die Mischler für den Abbruch der Erstellung der Wurzbachschen Berichte in der bewährten Form mit­ verantwortlich macht (Mischler 1886 : 4).
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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