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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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80 Das habsburgische Babylon Die vorliegenden Statistiken (Tabellen 2 und 3) wurden aus verschiedenen Quellen zusammengeführt.60 Quelle 1 : Zunächst sind das die genannten Berichte von Constant von Wurzbach, die für die Jahre 1853 bis 1855 das umfassendste Beispiel von Lite­ raturstatistik (inklusive einer gut bearbeiteten Statistik der Übersetzungen für das Jahr 1854) darstellen (Wurzbach 1854–1857). Wurzbach war Leiter der neu eingerichteten »Administrativen Bibliothek« des Ministeriums des Innern und konnte sich bei seiner Arbeit auf die von ihm katalogisierten und geord­ neten Bestände der Pflichtexemplare stützen, wobei ihm sein »ausgeprägte[r] Hang zum Sammeln und Ordnen« (Lebensaft/Reitterer 1992 : 32) entgegen­ kam.61 Wie sehr ihm die Erstellung der Berichte ein Anliegen war, bezeugen seine eigenen Aussagen, in denen er betonte, die umfangreichen Übersichten in seinen freien Stunden verfasst zu haben (vgl. Mischler 1886 : 7). Die allseits kritisierten hohen Kosten schienen also einzig und allein durch die kostspielige Drucklegung entstanden zu sein – der zweite Bericht umfasste immerhin bereits 686 Seiten, der dritte Bericht erschien gar in zwei Bänden mit insgesamt 1.274 Seiten – und waren für die Einstellung dieses auch international anerkannten Projekts nach Erscheinen des dritten Berichts sicherlich zusätzlich verantwort­ lich. Die als Pflichtexemplare eingegangenen Verlagswerke wurden wöchentlich auch im Amtsblatt der Wiener Zeitung in einer Übersicht publiziert, und nach der Einstellung der Wurzbachschen Berichte, ab 1858, als Monografie im Bibliogra- phischen Central-Organ des oesterreichischen Kaiserstaates.62 Quelle 2 : Friedrich Gerold (1861) gibt in der Oesterreichischen Buchhändler- Correspondenz die Buchproduktion für das Jahr 1860 an. Seine Zahlen decken sich nicht mit der Aufstellung von Bachleitner (2002 : 9, Tabelle 1). Hier wird von Letzteren ausgegangen, die auf überprüften Berechnungen auf der Basis des Oe- sterreichischen Catalogs für 1860 beruhen. Nur für Slowakisch, Serbisch und Slo­ wenisch, für die Bachleitner keine Angaben macht, wird Gerold herangezogen. Quelle 3 : Die Literaturstatistik der ersten fünf Jahre der Siebzigerjahre sind in einer kurzen Übersicht von G. Schimmer (1877) in der Statistischen Monats- 60 Hier werden nur die Jahre 1848–1918 angeführt ; für frühere Versuche einer Literaturstatistik vgl. die von Mischler (1886 : 3) angegebene Literatur und Bachleitner (2002). 61 Auch ein Zeitzeuge äußerte sich sehr positiv über die Arbeit Wurzbachs : »Glücklicherweise war die Bibliothek des Ministerium des Innern, an die ich mich nun wandte, ein Muster von Ordnung und ihr Leiter ein lebendes Nachschlagebuch« (Przibram 1910 : 209). 62 Vgl. zum weiteren Verlauf der Geschichte der »österreichischen Bibliographie« Junker (1897 : 9–13).
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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