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250 »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik
bzw. immerhin 131 Übersetzungen. Diese wurden in erster Linie aus dem Fran
zösischen (100) und Italienischen (30) angefertigt. »Sonstige« Übersetzungen
umfassen alle Gattungen, von denen weniger als 22 Publikationen vorliegen
(kirchen und kulturhistorische Schriften, Märchen, Biografien, epische Dich
tung, Jugendliteratur, Reiseberichte, u.v.m.).
Genre 1848–
1857 1858–
1867 1868–
1877 1878–
1887 1888–
1897 1898–
1907 1908–
1918
Drama 24 27 36 51 26 36 55
Erzählung/Novelle 7 21 12 46 120 183 106
Libretto 16 1 2 7 7 0 3
Lyrik 48 32 24 65 228 299 217
Memoiren 6 4 2 1 7 7 4
Politik 8 13 11 2 6 7 7
Religiöse Schrift 17 41 17 18 22 9 7
Roman 124 95 151 61 157 195 68
sonstige 53 55 41 53 59 72 63
Tabelle 15
Genres im Zeitverlauf
Die in Grafik 6 ersichtliche Steigerung der Gesamtzahl an Übersetzungen
schlägt sich in Tabelle 15 – aufgeschlüsselt in die verschiedenen Gattungen –
nochmals nieder. Die steigenden Tendenzen ab den Neunzigerjahren des 19.
Jahrhunderts betreffen vor allem die bereits diskutierten »klassischen« Gattun
gen Lyrik, Roman, Erzählung und Novelle, mit abfallender Produktion gegen
Ende des Untersuchungszeitraumes.
Die Gesamtzahl der Übersetzungen spiegelt die grundsätzliche Tendenz wi
der, dass Männer in der Produktion der »Originalwerke« einen überwältigenden
Anteil haben (2.828 Autoren = 89,3 %). Nur 230 Werke von weiblicher Hand
(= 7,3 %) wurden im Zeitraum 1848–1918 übersetzt. Die Rubrik »Geschlecht
unbekannt« zählt 109 Übersetzungen (= 3,4 %), deren AutorIn aufgrund abge
kürzter Namen keinem Geschlecht zugeordnet werden konnten. Demgegen
über erscheint der Anteil an männlichen Übersetzern von 50 % (= 1.581 Ü)
gemessen an der starken männlichen Präsenz unter den AutorInnen sehr gering
und gibt zunächst dazu Anlass, das Klischee von »das Original ist männlich,
die Übersetzung weiblich« anzudenken. Ein Blick auf die hohe Quote der feh
lenden Nennungen von ÜbersetzerInnen jedoch (892 Ü = 28 %) lässt den Ge
samteindruck der Geschlechtsverteilung wiederum relativiert erscheinen. Von
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die vielsprachige Seele Kakaniens
- Untertitel
- Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
- Autor
- Michaela Wolf
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78829-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 442
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Dankesworte 11
- Einleitung 13
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
- »Habitualisiertes Übersetzen« 90
- »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
- Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
- Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
- Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
- Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
- Kriegsministerium 165
- Fünftes Kapitel
- Sechstes Kapitel
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
- 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
- Positionierungskämpfen 208
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- Siebtes Kapitel
- Achtes Kapitel
- Neuntes Kapitel
- 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
- Zehntes Kapitel
- Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
- Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
- Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
- Tabellen 392
- Grafiken 393
- Abkürzungen 393
- Literaturverzeichnis 394
- Quellen 394
- Sekundärliteratur 396
- Sachregister 434
- Personenregister 437