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Gesamtauswertungen 253
Grafik 10
Verlagsorte in der Habsburgermonarchie
Die in Grafik 10 dargestellte prozentuelle Verteilung der Verlagsorte ergibt we
nig überraschend, dass Wien Zentrum des Verlagsgeschehens ist : Mit 1.342 von
insgesamt 3.162 verlegten Werken oder 42 % ist die zentrale Stellung Wiens
deutlich erkennbar. Verlegt wurde in den Wiener Verlagen alles ohne Ausnahme,
es sind hier keine Konzentrationen auf bestimmte Gattungen oder Sprachen be
merkbar, jedoch ist Wien nicht das Zentrum der Publikationen von Übersetzun
gen in periodischen Schriften ; hier wird Wien der Rang von Zagreb abgelaufen,
was umso interessanter ist, als Zagreb Teil des ungarischen Reichsteils war. Es
stellt sich hier wiederum die bereits angerissene Frage, welche Rolle die Okkupa
tion 1878 (und in weiterer Folge die Annexion 1908) von Bosnien Herzegowina
in der Übersetzungsproduktion bosnisch kroatisch serbischer Werke ins Deut
sche spielte bzw. ob etwa Zagreb als Transmissionsriemen für die aus Bosnien
Herzegowina stammende Literatur angesehen werden kann. Dazu müsste unter
anderem im Detail die Tätigkeit der VermittlerInnen analysiert werden, die für
das Zustandekommen der Übersetzungen verantwortlich zeichneten. Die von
anderer Seite postulierte Einflussnahme vonseiten der Wiener Regierung vor
allem auf Zeitungen wie das Agramer Tagblatt oder die Agramer Zeitung (Car
2002 : 213f.) lassen eine zumindest teilweise gezielte Übersetzungspolitik ver
muten. Von insgesamt 865 Übersetzungen in Zeitungen und Zeitschriften er
schienen 482 in Zagreb und nur 121 in Wien (weitere 119 in Osijeker Zeit
Budapest
10,8%
Sonstige
14,5% Osijek
4,1% Prag
4,1% Innsbruck
1,9% Graz
1,6%
Zagreb
18,8% Wien
44,2%
Grafik 10
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die vielsprachige Seele Kakaniens
- Untertitel
- Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
- Autor
- Michaela Wolf
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78829-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 442
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Dankesworte 11
- Einleitung 13
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
- »Habitualisiertes Übersetzen« 90
- »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
- Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
- Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
- Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
- Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
- Kriegsministerium 165
- Fünftes Kapitel
- Sechstes Kapitel
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
- 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
- Positionierungskämpfen 208
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- Siebtes Kapitel
- Achtes Kapitel
- Neuntes Kapitel
- 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
- Zehntes Kapitel
- Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
- Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
- Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
- Tabellen 392
- Grafiken 393
- Abkürzungen 393
- Literaturverzeichnis 394
- Quellen 394
- Sekundärliteratur 396
- Sachregister 434
- Personenregister 437