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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 260 -
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260 »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik die von den offiziellen Statistiken nicht berücksichtigt wurden ; eine weitere Übersetzung erschien in einem Selbstverlag, die zumeist ebenso in offiziellen Statistiken nicht aufscheinen. Insgesamt waren die offiziellen Statistiken auch mit dem Problem konfrontiert, dass sie in der Sammlung ihrer Daten auf den guten Willen der Buchhändler angewiesen waren ; wenn diese ihre Zahlen nicht – wie von dieser aufgefordert – an die Redaktion der Oesterreichischen Buchhändler=Correspondenz bzw. an den Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler schickten, schienen diese Zahlen auch nicht in der Statistik auf. Was die Abweichungen in den Zahlen der ungarischen Übersetzungen vor al­ lem für das Jahr 1883 anbelangt, so dürfte dies, wie bereits oben erwähnt, seinen Grund in der vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erfolgten Einrichtung billiger Sammlungen nach der Art der Reclamschen Uni- versalbibliothek haben (vgl. Junker 1900 : 92), wo zunehmend auch Übersetzun­ gen erschienen. Diese Reihen wurden offensichtlich nicht systematisch durch­ forstet. Demnach dürfte insgesamt von einer höheren Zahl an Übersetzungen im Untersuchungszeitraum auszugehen sein, die nicht zuletzt auch als Aus­ wirkung auf die Aufhebung der Zensur (1848) gewertet werden kann, jedoch kann nicht von einer massiven Steigerung an Übersetzungen im Zeitverlauf 1848–1918 gesprochen werden. Ein weiteres Argument für den offensichtli­ chen – in welch quantitativem Ausmaß auch immer – Bedarf an Übersetzun­ gen liefert das wirtschaftliche Denken der meisten involvierten Verlage, die im Zuge einer Gewinnmaximierung daran interessiert waren, für ihre Produkte ein Höchstmaß an Verkaufszahlen zu erreichen und diesbezüglich auch ihre Übersetzungsproduktion höchstwahrscheinlich nicht einem Phantompubli­ kum bereitstellten.222 Wie aus den Auswertungen hervorgeht, trug auch die Gründung zahlreicher Zeitschriften und Zeitungen vor allem in den Jahren vor der Jahrhundertwende zu einem Anstieg der Produktion bei, wozu vor allem ab der Jahrhundertwende der wirtschaftliche Konjunkturaufschwung und ein gewisser Alphabetisierungs­ schub ihren Beitrag leisteten. Die in Tabelle 17 angeführten Zahlen aus dem von Moritz Perles herausgegebenen Adressbuch für den Österreichischen Buch- Kunst- und Musikalienhandel liefern darüber genaueren Aufschluss : 222 Auch Nosko unterstreicht im Zusammenhang mit der Frage nach der Verbreitung französischer Literatur in der Monarchie, dass Verlage es sich als kommerzielle Unternehmungen schwer lei­ sten konnten, Werke ohne Nachfrage zu verlegen (Nosko 1983 : 91).
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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