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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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286 Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen kritik (14 Ü, darunter nur ein Text von Benedetto Croce) und Kulturgeschichte (11 Ü). Naturwissenschaftliche Fachtexte kommen aus verschiedenen Disziplinen, die sich als solche vor allem im Laufe des 19. Jahrhunderts etablierten : Medi­ zin (59 Ü zwischen 1874 und 1910, Schwerpunkt : Physiologie mit 13 Ü von Angelo Mosso und Giulio Bizzozero bzw. Pathologie mit 7 Ü, des Weiteren scheinen 4 Übersetzungen über homöopathische Methoden auf) ; Psychiatrie (15 Ü, davon 10 Übersetzungen von Cesare Lombroso), Kriminalpsychologie 23 Ü (darunter 8 Übersetzungen von Lombroso, sowie 5 von dessen engem Mitarbeiter Enrico Ferri), Physik und Chemie (19 bzw. 4 Ü),256 Mathematik (7 Ü) und Geologie (2 Ü).257 Besondere Erwähnung verdienen politische Texte und Reisebeschreibungen. Die in Übersetzung vorliegenden politischen Texte stammen bis auf 4 Schrif­ ten von Machiavelli aus dem 19. und 20. Jahrhundert ; bis zur Gründung des italienischen Nationalstaates und der Unabhängigkeit Italiens von Österreich im Jahr 1866 wurden von insgesamt 47 Texten (1848–1918) 11 übersetzt ; eine historische Korrelation kann jedoch bei Berücksichtigung der gesamt­ deutsch­ sprachigen Übersetzungssituation nicht erfolgen. Hier interessiert vorrangig die Frage, inwieweit der Kanon der italienischen politischen Risorgimentoli­ teratur ins Deutsche übersetzt wurde. Von Cesare Balbo, Massimo D’Azeglio, Giuseppe Garibaldi, Giuseppe Mazzini oder Guglielmo Pepe erschienen einige Übersetzungen, jedoch keine Schlüsseltexte zum Thema. Inwieweit durch die Übersetzungen ein auf die italienische Nationenbildung abgestimmter politi­ scher Diskurs konstruiert oder verfestigt wurde, lässt sich nur durch detaillierte Einzelstudien feststellen, die mit der einschlägigen deutschsprachigen Literatur zu korrelieren wäre ; zu diesem Zweck müssten die relevanten Zeitschriften, in denen politische Texte vorrangig publiziert wurden, systematisch durchforstet werden. Die hier dargelegten Daten lassen jedoch die Vermutung aufkommen, dass bereits durch die Selektion der publizierten Texte Kontrollmechanismen eingesetzt wurden, die den im untersuchten Zeitraum in Italien laufenden na­ tional­ politischen Diskurs nur in Ansätzen und gefiltert durch Paratexte wie­ dergeben. Inkludiert im Korpus sind des Weiteren Schriften der sozialistischen 256 Vgl. zur akademischen Etablierung der Fächer Physik und Chemie an den Universitäten der Habsburgermonarchie Kernbauer (1995). 257 Ezio Vaccari gibt Aufschluss über die Entstehung der österreichisch­ italienischen Beziehungen der geologischen Scientific Community und betont die Bedeutung von Kongressen für die Eta­ blierung der Disziplin (Vaccari 1999).
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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