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Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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310 Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen kultur, »not the translator who may enjoy a reputation for having translated that specific text, not the publisher who may make considerable money out of that specific title, and not the source text itself whose ›afterlife‹ (Benjamin) is ensu­ red by translation« (Tahir­ Gürçağlar 2002 : 46). Tahir­ Gürçağlar stellt diesem passiv konnotierten Postulat eine Sicht von »paratexts in action« gegenüber und untersucht die Rolle von Paratexten in den Zuschreibungen einer Kultur, die diese hinsichtlich der Definition dessen, was als Übersetzung angesehen werden kann, vornimmt. Keine Unterscheidung zwischen Original und Übersetzung hinsichtlich der Analyse von Paratexten macht Edoardo Crisafulli in seiner Untersuchung des paratextuellen Apparates der Übersetzung der Divina Commedia durch Henry Francis Cary (1888). Im Rahmen einer solchen Sichtweise betont er jedoch die komplexen Zusammenhänge zwischen Text und Paratext und weist auf die Be­ deutungsgeladenheit von Paratexten hin : If we assume that Genette’s observations […] apply to all texts, whether original or translated, then the paratext is the privileged domain of the signified. (Crisafulli 1999 : 101) Die Beziehungen zwischen paratextuellen Elementen und dem Text können auch als Vermittlungsprozess gesehen werden, wodurch einmal mehr die dar­ aus resultierenden Konsequenzen für die Rezeption des Werks durch die Le­ serInnenschaft in den Vordergrund gerückt werden. Von dieser Annahme geht Urpo Kovala in seiner Paratextanalyse finnischer Übersetzungen angloameri­ kanischer Literatur zwischen 1890 und 1939 aus. Neben einer Typologie von Paratexten (»modest paratexts«, die nur die notwendigsten Elemente enthalten wie Titel und AutorInnenname, »commercial paratexts«, die andere Bücher des­ selben Verlegers bewerben sollen, »informative paratexts«, die das Werk selbst beschreiben und kontextualisieren, und »illustrative paratexts«, die die Illustra­ tionen auf Cover und Buchrücken umfassen) erarbeitet Kovala eine Aufstellung der wichtigsten Paratextfunktionen und schreibt ihnen folgende Wertigkeiten zu : »informative« (Informationsgehalt des Werks), »conative« (Wirkung auf den Leser/die Leserin), »phatic« (Unterhaltungswert) und »poetic« (literarischer Wert). Seine Korpusanalyse konzentriert sich auf die Frage, welche dieser Funk­ tionen in den Paratexten der Übersetzungen in welcher Intensität zum Einsatz kommen (Kovala 1996 : 136).262 262 Weitere Funktionen von Paratexten können sein : lectio, emendatio, enarratio und judicium
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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