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Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 355 -
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Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 355 teurInnen in einer umfassenden Perspektive, die auch die machtvollen Span­ nungsverhältnisse im Vermittlungsraum einigermaßen darzustellen erlaubt. Die Rezeption im habsburgischen Kommunikationsnetz Das hier geschilderte immer stärker ausdifferenzierte Kommunikationsnetz er­ füllt seinen Zweck erst, wenn die rezeptorische Instanz zum Tragen kommt, die sich aus so unterschiedlichen Faktoren zusammensetzt wie Buchmarkt, Lese­ publikum, Publikationsformen (Anthologie, Reihe oder Literaturgeschichten), Sanktionierungen (Kritik, Preise etc.) u.a.m. Die Situation des Buchmarktes ist als grundlegende Ausgangsposition für Feststellung und Bewertung der Posi­ tion übersetzter Literatur im (wie immer benannten) Feld ausschlaggebend. Die den Markt regulierenden Faktoren sind, ausgehend vom 18. Jahrhundert, ei­ nem starken Wandel unterworfen, der unter zeitgebundenen, strukturellen und lokalen Aspekten zu untersuchen ist. Für das 19. Jahrhundert sind dabei, wie bereits im Detail ausgeführt, die permanent steigende Alphabetisierungsrate, technische Innovationen in der Buchdruckerei, der Ausbau der Vertriebsnetze, die Differenzierung der Publikationsorgane und die aus der Summe dieser und anderer Faktoren resultierende »Leserevolution« (Wittmann 1999 : 186) in besonderem Maße in Betracht zu ziehen. Maßnahmen mit stark regulativem Charakter vonseiten der Politik sind ebenso in den Vordergrund zu stellen wie etwa die Privilegierung der als »nützlich angesehenen Buchproduktion« im po­ sitiven Sinn oder die auch nach Abschaffung der Zensur im Jahr 1848 weiterhin strenge »Preß«gesetzgebung bzw. die (mangelnde) Urheberrechtsgesetzgebung im negativen Sinn. Die Notwendigkeit verstärkter Vermittlungstätigkeit auf al­ len Ebenen, die sich zur Maximierung aller beteiligten Interessen zwischen diese einzelnen Faktoren schieben, ist auch an diesen Entwicklungen zu erkennen. Durch seine Ausübung der kulturellen Praxis des Lesens nimmt das Lese­ publikum eine zentrale Rolle in diesem Kommunikationsnetz ein. Die dieser Rolle anhaftende Kontingenz ist vor allem auf den Einsatz der Kapitalien von­ seiten der Leserinnen und Leser in Verbindung mit ihrem jeweiligen Habitus zurückzuführen : Auf welches Informationsangebot greift der einzelne Leser/die einzelne Leserin zurück, und im Hinblick auf welche Positonierung im für die jeweiligen LeserInnen relevanten Feld werden diese Informationen verarbeitet, um allenfalls neu eingesetzt zu werden ? Die Partikularisierung des Leseverhal­ tens trägt zur Ausdifferenzierung dieses Geschehens erheblich bei, führt jedoch auch zum Verschwinden eines kulturellen Konsenses, der im 18. Jahrhundert noch vorherrschend war. Die in der Habsburgermonarchie produzierten Über­
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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