Seite - 2 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Bild der Seite - 2 -
Text der Seite - 2 -
i Vorgeschichte bis 984 «ach shr.
Man unterschied seitdem in diesen fruchtbaren Gegenden drei große Cel-
tische Völkerschaften. Die Bojer dehnten sich vom Bodensee, längs der
Donau, durch Schwaben, Vaiern, Oesterreich und Ungarn bis an den
Neusiedler-See (I^ aoun reisn) aus. Sie legten LHuäulum, die heutige
Innstadt bei Paffau, an. Südlich davon.ließe» sich die Taurisker in
den Alpengegenden von Salzburg, Steyermark und Oesterreich nieder. Sie
brachten den Bergbau aus Gallien in diese Gegenden. Die Römer nann-
ten dieses Volk Noriker. Südlich vom Neusiedler - See endlich nahmen
dieScordisker ihre Wohnsitze, und breiteten sich bis über die Save
aus.
Zur Zeit, als Pompejus nach dem Tode des Sulla den größte«
Einfluß in Rom hatte, griff ein Dacischer Fürst, Vörebistes, in Ver»
einigung mit den Scordiskern, die Voi'er an, und ihre Macht ward in
diesem Kriege gebrochen. Sie wurden so geschwächt, daß sie sich gcnöthi-
get sahen, ihre bisherigen Sitze zu verlassen. Der Haupttheil der Vojer
zog jetzt über die Donau, und gründete in dem heutigen Böhmen, welches
von diesen Ankömmlingen den Nahmen Vojerheim (vuMeinum) erhielt,
auf kurze Zeit ein neues Reich. Das ehemahlige Land der Vojer wurde
zur Einöde. Weder die Dacier noch andere Nachbarn wünschten» ausge-
dehntere Sitze zu erwerben; sie wollten bloß kein mächtiges Volk in ihrer
Nähe dulden, und suchten durch Wüstencyen ihr Land gegen die Einfälle
fremder Völker zu schützen. Die Gegend zwischen der Ncustädter-Heide
und dem Neusiedler-See wurde seitdem unter dem Nahmen 6<-8orl» Va-
zurum bekannt. Bald ward das neue Reich der Bojer von den Marko«
mannen überwältiget, und die Bojer verloren sich seitdem unter den
Markomannen.
§. Z.
Die Römerzeit.
Nach der Schlacht bei Phi'lippi war die Römische Welt zwischen
Antonius und Octavian getheilt. Während Antonius den
Osten beherrschte, und in Alerandrien schwelgte, führte Octavia»
seine Legionen, um sie durch Beschäftigung von Meutereyen abzuhalten
und zu einem künftigenKampfe vorzubereiten, gegen die Pannom'er, welche
zwischen der Donau und Save wohntet. Es sollte der Gedanke Cäsars
ausgeführt, und durch die Eroberung der Donau-Länder Italien mit
Griechenland verbunden werden. Der durch Fulvia, die Gemahlin
des Antonius, erregte sogenannte Perusinische Krieg zwang den Oc-
tavian, seine Legionen nach Italien zurückzuführen, und die Eroberung
Pannoniens blieb für dieses Mahl unvollendet. Als Alleinherrscher ließ
Eäsar Octavianus August ns das Angefangene dnrch seine»
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494