Seite - 108 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Bild der Seite - 108 -
Text der Seite - 108 -
Dritte Periode 1282—1522.
lich und auf immer entsagte, dagegen aber die Summe von 116,W0
Goldgulden nebst den Schlössern Kufstcin, Kützdüchel und Rattenberg
erhielt.
In Verbindung mit der Erwerbung Tirols stand der Erbvcrtrag,
welchen Nudolph und seine Brüder am 4. Juni 1364 mit dem Gra-
fen Albrecht von Görz abschlössen. Er stammte aus einer Seitenlinie
des Tirolischen Hauses, und überließ die Windische Mark, Mötling
und Istricn, auf den Fall seines Todes (der im Jahre 1374 erfolgte),
den Oesterrcichischen Fürsten. Diese Gebiethe wurden, nachdem sie an
Oesterreich gefallen waren, dem Lande Krain einverleibt, und dieses
ward hierauf zu einem Herzogthume erhoben. ^
Nach einer kurzen aber ruhmreichen Regierung, im 26^" Jahre seines
Alters, starb Herzog Rudolph zu Mailand (2?^ntt 13651) wo er
eben die Verlobung seines Bruders Leopold mit der schönen V i r i -
d is , der Tochter des Bcrnabo V iscont i , zu Staude gebracht
hatte.
Scin Leichnam ward nach Wien gebracht, und in dcr Gruft der neuen Dom-
kirche z» St. Stephan beigesetzt.
- Er hinterließ keine Kinder; auch von seinen Brüdern waren nur
noch Albrecht I I I . , mit dem Zopfe, «nd Leopold I I I . , der
Biedere, am Leben; der dritte, Friedrich II I . , hatte schon vorher
auf dcr Jagd den Tod gefunden.
§. 36.
Uebersicht der älteren Geschichte Tirol«.
Dieses mit allen Reihen der schönen und fruchtbaren Natur ge-
schmückte, von einem biedern Volke bewohnte Land bildete zur Zeit der
Römischen Weltherrschaft einen Bestandtheil Rhätiens. Unter den Ca-
rolingcrn war es zwischen Deutschland und Italic» fast so getheilt, wie
es noch jetzt, obwohl nur durch Sitte» und Sprache, getheilt ist. Wäh<
rend der Römcrzüge und des Investitur-Streites, unter den Sächsi-
schen, Fränkischen und Schwäbischen Kaisern, zählte es fast eben so
viele Herren, als seine Hügel drohende Warten und Schlösser auf
ihre» Nückeu trugen. Zu den mächtigere» Dynasten des Landes gehör-
ten die Grafen an dcr Etsch, die sich nach ihrem Stammschlosse Ti»
rol «anntcn, und die Grafen von Audechs, welche uuter Bcr-
thold l l l . vom Kaiser Fr iedr ichI. die herzogliche Würde erhielten.
Ber tho ld und seine Nachfolger nauntcn sich von dcr Stadt Mcran
in Tirol: Herzoge von Meran. Doch erlosch dieses Geschlecht bereits
(1248) mit Verthold's Enkel, Ot to I I . , wodurch die Besitzungen
der Grafen, von Tirol, unter dem Grafen Albrecht l l l . , beträchtlich
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494