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3K Erste Periode 933— 1246.
den Stifter St. Florian, Kremsmünster, Lambach und Wilhering bil-
deten schon in den frühesten Zeiten die Mittelpuncte dcr Cultur des Lan-
des ob der Enns.
Z. 21.
Leopold V l , der Tugendhaft« (n??- n»4).
Leopold VI. war der erste Vabenberger, der dem Vater nach
dem Nechte der Erstgeburt in der Regierung folgte. Sein jüngerer Bru-
der, Heinrich, ward mit seinem fürstlichen Unterhalte auf die herzog:
lichen Allodial-Güter im Umkreise von Mödling gewiesen, und nannte
sich hiervon Herzog von Mödliug.
Mit Kraft setzte Leopold den ererbten Krieg fort; er zog bis
vorOlmütz, und erkämpfte denFrieden. Diesen befestigte Kaiser Fried-
rich I., indem er (1179) die unstäten Gränzen zwischen Oesterreich und
Böhmen nach dem Zuge der Flüsse und Bergrücken bestimmte.
Auf dem Tage zu Erfurt, im Octobcr 1181, erhielt Herzog Leo-
pold, daß der Kaiser seinem Sohne Friedrich, der damals erst das
achte Lebensjahr erreicht hatte, die Lehen gab. Auf demselben Tage ward
Heinrich der Löwe auf drei Jahre von der Deutschen Erde verbannt.
Nichts blieb ihm als seine Allodc, Braunschweig und Lüneburg. Pfalzgraf
Otto vonWittelsbach erhielt Vaiern, und der Sohn Albrechts
des Bären, Bernhard von Anhalt, das Herzogthum Sachsen.
Auffallend ist es, daß sich Leopold bei dem Falle Heinrichs des Ll>-
wcn nicht darum bewarb/ das Herzogthum Vaiern, über das sein Oheim
und sci» Vater geherrscht, wieder zu erlangen und mit Oesterreich z» verei-
nigen'-, doch Kaiser Friedrich dachte damals schon unvcrtennbar daran,
daß Niemand im Reicht z» mächtig werde, und Leopold mag auch die
gewissere Aussicht auf ei» schönes Nachbarland, uicler tapferer Söhne und
eines uralte» Adels fruchtbare Mutter, auf die herrliche Gteyermark, uon
dem Streben »ach dem Besitze Vaierns abgewendet haben,
Von dem Erfurter Tage hinweg zog Leopold, umgeben von eini-
gen Aebten, ins heilige Land, am Grabe des Erlösers zu beten. Er
kehrte „och vor Ablauf des Jahres zurück, uud brachte vou Jerusalem
ein Stück des heiligen Kreuzes, das er ehrerbietig in dem Kloster Sat-
telbach niederlegte, welches davon seinen heutigen Namen erhielt.
Im Jahre 1189 geschah der dritte große Krenzzug. Saladin, der
Sohn eines Kurdischen Kriegers, hatte sich zum Sultan von Aegypten,
zum Beherrscher von Syrien, Mekka, dem glücklichen Arabien, vou Tu-
nis und Tripolis empor geschwungen, hatte das Heer der Christen in
der berühmten Schlacht bei Tiberias überwältigt, und war als Sieger
in dem eroberte« Jerusalem eingezogen. Die Kunde des großen Unglücks
verbreitete in Europa durch Meere und Länder ungeheure Bewegung.
Alle Templer und Iohaimiter schifften sich eiligst ein; in Italien, ja bis
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494