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52 Erste Periode 982 ^ l246.
der Garnier den Namen führt, war in den älteren Zeiten kein für sich
bestehendes geschlossenes Land, sondern die verschiedenen Theile desselben
bildeten die Gränz-Districte der Provinzen Carnien, Veuetien, Istrien,
Iapidien, Liburm'en, Pauuonien und Noricum. Dieses Verhältniß
danerte auch unter der Oberherrschaft der Römer fort; nur wurden spä-
ter die Provinzen Carnien und Venetien zur zehnten Region Italiens ge-
schlagen. In diese vorzüglich scheinen in den Zeiten Constantins des
Großen Slawen eingerückt zu seyn; doch erhielt sich der Name Carnia
selbst noch unter der Ost-Gothischen Regierung, und erst unter deu Lan-
gobarden, da sie einen Theil davou, nämlich die Windische Mark, be-
herrschten, entstand der Name Caruiolia. Nach dem Abzüge der Lango-
barden nach Italien kamen die Gegenden zwischen dem Langobardischen
Herzogthumc Friaul und den Wohnplätzen der Carantaner-Slawen an
die Franken nnd endlich an die Deutschen Könige. Unter diesen wurden
sie mit der Mark Verona, und sammt dieser mit dem großen Herzog-
thume Kärnthcn vereiniget; allein beiläufig am Ende des neunten Jahr-
Hundertes wurde ein Theil derselben unter dem Namen Krain wieder
von dem Herzogthume Kärntheu getrennt, und eigenen Grafen und
nachmaligen Markgrafen ertheilt. Im eilftenJahrhunderte verlieh Kaiser
Heinrich IV. die Mark Krain den Patriarchen von Aquilcja, welche
jedoch nie ganz zum ruhigen Besitze derselben gelangten. Ueberdieß wa-
ren auch die meisten in dieser Provinz liegenden kaiserlichen Domänen
schon vorher, vorzüglich von denKaiscrn Otto II. und Otto III., dem
Stifte Freisiugen geschenkt worden. Dieses Stift brachte auch noch andere
Schlösser durch Kauf au sich, und gab dann bisweilen diese Besitzungen
als Lehen anderen Herren. So besaß sie Heinrich, Graf von Istrien,
bis nach dessen Tode, im dreizehnten Jahrhunderte, Bischof Gero ld
diese Freisingischeu Güter mit allen Dienstleuten, Burgen und Gründen
dem Herzoge Leopold VII. von Oesterreich «ndSteuermark um i6Z0
Mark Silbers als ein wahres Grblehen überließ.
8, 26.
Friedrich ll der Streitbare («230 —<24«.)
Friedrich II., von seinen kriegerischen Eigenschaften der Strei t -
bare (llelli«o8u») genannt, zählte eben erst einige Monate über das
neunzehnte Jahr, als er seinem Vater, Leopold dem Glorreichen,
in der Regierung folgte. (28. Juli ä2Z0.)
Während der Lebenszeit Leopold« des Glorreiche» ist von Friedrich
dem Streitbaren nichts bekannt, als daß der Unstern seiner ganzen
Laufbahn — Unglück i» der Ehe — ihm schon damals dräuend erschien, als
cr das fünfzehnte Jahr noch nicht vollendet hatte. Ihn, den letzten Sprossen
der Vabenberger, die einzige Hoffnung des Landes, eilte man zu vermäh-
len. Die sanfteGerlrud von Braunschweig, eine Enkelin Heinrichs
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494