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«0 Erste Periode 983 - 1246.
verblich. Nicht ihm, seinem Nebenmanne und Bruderssohne, dem Mark-
grafen Heinrich von Schweinfurt, der einen Würzburgischen Le-
hensmann hatte blenden lassen, war der Todesstreich vermeint. Das
Hinscheiden Leopold's erregte allgemeine Trauer, denn er war ein
biederer Fürst und ein guter Vater seines Volkes.
Ditmar von Merscburg schließt seine Erzählung von dem Leben und
Ende Leopold's des Erlauchten mit den Worten: »Weiser und in
allem Thun und Lassen grüßer und besser als Er, war nicht Einer unter
den Fürsten des Reiches.«
Z. 13.
Heinrich I. (994 - l0l8).
Kaiser Otto III. ernannte Leopold's ältesten Sohn, Hein-
rich I., zum Nachfolger in der Mark.
Ihm folgte nach seinem Tobe Albrecht der Sieghaf te, der vierte Sohn
Leopold's. Dem zweiten Sohne dieses Fürsten, Er n st.gab Kaiser Hein-
rich II. das Herzogthum Schwaben, und dem dritten, Poppo genannt,
der in den geistlichen -Stand getreten war, Anfangs das neugestiftete Bis-
thum Bamberg, und später das Erzbisthum Trier. Christina, die ein-
zige Schwester des Markgrafen Heinrich, nahm den Schleier in »inem
Kloster zu Trier.
Während Heinrich I. der Mark Oesterreich vorstand, ward der
letztere Name zum ersten Male in einer kaiserlichen Urkunde genannt.
Otto III . vergabte nämlich ( j . Nov. 996) nach Freysingen, auf den Altar
der hciliqen Jungfrau und des heiligen Corbinian,denOrtNiuvanhoua (das
heutige Neuhoftn an der Ips) und dreißig königliche Mansos »in dem Lande,
das in gemeiner Benennung Ostirichi heißt, in der Mark und Grafschaft
Heinrich's, des Nohncs des Markgrafen Leopold.
Das Verhältniß Heinrich's I. zu den Ungarn war friedlich; denn
Geysa's Sohn, König Stephan der Heilige, strebte nicht »ach
kriegerischem Ruhme, sondern nach dem höheren Lorberkranze der wei-
sen Staatsverwaltung. Durch Verbreitung des Christenthumes und durch
Begründung bürgerlicher Ordnung wurde Stephan der Wohlthäter
seines Volkes, das unter ihm die ersten sichern Schritte in der Bildung
that. Dagegen führte (1015) Markgraf Heinrich siegreiche Waffen
gegen den kriegerischen Boleslav, Herzog von Pohlen, der, mit den
Mährern verbündet, Udalrich zu verdrängen trachtete, den Kai-
ser Heinrich II. über die Böhmen gesetzt hatte.
Zum Lohne bewiesener Treue, vielleicht auch zur Entschädigung für
den Verlust der Babenbergischen Stammgütcr in Franken, welche zur
Ausstattung des BisthumsBamberg, der Lieblingsstiftung KaiserHein-
ri ch's n. und seiner frommen Gemahlin, der heiligen Kunigunde,
verwendet wurden, ertheilte dieser Kaiser (1002) dem Markgrafen
Heinrich beträchtliche erbliche Familicngüter in Oesterreich in einer zu
Haselbach, einem Dorfe des Landes unter der Enns, ausgestellten U»
künde.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494