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Vorgeschichte bis 984 nach Chr. H
Munizipien blühten auf vielen Puncten empor. Darunter befand sich
Vindobona, eigentlich zu Pannonien gerechnet, die jetzige Stadt und Burg
so vieler Kaiser, wo ein Theil der Donau-Flotte und die zehnte Legion
ihren Sitz hatten. In dem nahen, noch größeren, durch vielbelebten Handel
noch reicheren Carnuntum lag die vierzehnte Legion.
Hier ergriff Sever widerstrebend die losen Zügel des Reiches, und verhüllte
noch einmahl das bereits zur Schau gestellte Geheimniß des Verfalles und
der Schwäche Roms.
In dem uralten Lorch (l<»uroaoum), am Ausflusse der Enns in die
Donau, berühmt durch seine Waffen-Fabriken, war der Sitz des Be-
fehlshabers der Römischen Donau-Flotte und der Standort der zweiten
Legion. Bei Lorch vereinigten sich die kunstvollen Heerstraßen, welche
ganz für kriegerische Zwecke berechnet, das Land durchschnitten.
Gine dieser Straßen lief von Sirmium längs der Donau über Wien nach Lorch,
und führte von da weiter nach dem heutigen Augsburg t^»ßi,«ta Vinäeli-
«nrilm), dem Hauptorte von Vindelicien. Eine zweite Straße zog sich von
Aquilcja iiber Virunum (Völkermarkt an der Dräu), Stiriat« (Steyer im
Stoder) und Ovilabis (Wels) nach Lorch, Eine dritte Hauptstraße endlich
ging von Aquileja über Aemona (Laibach), Celeja (Cilli), Pettovium
(Petlau), Sabaria (Stein am Anger) und Scarabantia (Oldenburg) nach Wien.
Neben diesen großen Heerstraßen, welche durch treffliche Neben-
wege in mehrfacher Verbindung mit einander standen, hoben sich viele
bedeutende Ortschaften empor, die zum Theile Anfangs »Inn»iones oder
Nachtlager-Stätten der durchziehenden Truppen waren. Bei steigender
Bevölkerung und einem emsigen Ackerbaue nahmen die dichten Wälder
ab, der trübe Himmel heiterie sich aus, und seit Probus sah man den
Weinstock gedeihen. In den letzten zwei Jahrhunderten der Römischen
Herrschaft sank die Cultur des Landes und seiner Bewohner. In den fast
ununterbrochenen innern und äußern Kriegen dieser Zeit ward das Habe
der Noriker oft geplündert, ihre Wohnungen und Felder wurden verwüstet,
sie selbst wurden nicht selten mißhandelt,oderSclaven, oder niedergemetzelt.
Das Christenthum verbreitete sich frühzeitig mit siegender Stärke
anch durch Noricum, und brachte hier, wie überall, die segenvollsten Wir,
kungen hervor. Bischöfliche Sitze entstanden zu korch, Pettau und Cilli.
Die Christenverfolgungen verschafften dem heil. Mar im i l i an , Bi-
schöfe zu Lorch, in seiner Vaterstadt Celeja, dem heil. V ic to r in , Bi-
schöfe zuPcttau, dann dem heil. F lo r ian , den der Präfect Aqu i l i n
in die Enns stürzen ließ, die Marterpalme.
Den Irrthümern des Ar ius, die sich auch nach Non'cum verbreiteten, und
Haß und Verfolgungsgeist im Gefolge hatten, suchten das thätige Concilium
zu Aquileja und der eifrige Mailänder Bischof Ambrosiuszu steuern.
§.6.
Zeit der Völkerwanderung.
Im fünften Jahrhunderte, zur Zeit der großen Völkerwanderung,
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494