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1V Vorgeschichte bis 984 nach Chr.
Herrschaft der Franken. Hier blühete der Landbau, so wie die christ-
liche Religion, welche am Ende des sechsten Iahrhundertes besonders
durch die Bemühungen des heil. Ruprecht, ersten Bischofes zu Salz-
burg, sehr in Aufnahme kam. Herzog Thassilo II. von Vaiern stellte
das, schon im Jahre 722 bestandene, von den Avaren aber zerstörte,
Chorherrn-Stift St. Florian wieder her, und gründete (777) das
Benedictiner-Stift Kremsmünster.
§. 7.
Garolingisches Zeitalter.
Während das Haus der Agilolfinger, wahrscheinlich ein Ne-
benzweig des Merovingischen Stammes, unter Fränkischer Oberhoheit
erblich über Vaiern herrschte, wagten es die Avaren nicht, die Gränze
der Enns zu überschreiten. Allein Herzog Thassilo ll. von Baiern,
der schon Pipin dem Kurzen die Heeresfolge geweigert hatte, ward
bald nach dem Regierungsantritte Carls des Großen, als Ge-
mahl der Luitbcrga, der Tochter des Langobardischcu Königs
Desiderius, in das Schicksal seines Schwiegervaters verflochten.
Dreizehn Jahre, nachdem Carl die eiserne Krone auf sein Haupt
gesetzt hatte, wagte Thassilo (787) den Versuch, sich unabhängig
zu machen; doch bald brachte ihn Carl durch Waffengewalt zu dem
Versprechen der Unterwerfung. Als aber Thassilo im folgenden
Jahre (788), in Verbindung mit seinen östlichen Nachbarn, den Ava-
ren, die Empörung gegen Carlu wiederhohlte, so ward er auf dem
Reichstage zu Ingelheim seiner Würde entsetzt und seines Landes ver-
lustig erklärt. Thassilo endigte sein Leben in einem Fränkischen Klo-
ster, und Carl ließ die herzogliche Würde in Vaicrn erlöschen. Durch
Fränkische Grafen ward, seit dieser Zeit, das Land vom Lech bis an
die Enns und vom Nordgau bis an die Langobardischc Gränze in den
Tiroler Alpen regiert.
Nach dem Sturze Thassilo's fielen die Avaren in die Fränki-
schen Länder, worüber Carl der Große den Vcrtilgungskrieg wider
dieses wilde Volk erhob. Schnell, wie er pflegte, zog er mit einem
auserlesenen Heere an die Euns, während Pipin, sein Sohn, mit
Macht von Italien herauf rückte, und die beiden Grafen Thederich
und Meginfried mit Thüringern, Sachsen und Friesen von Böh-
men aus in das Donau-Thal eindrangen. An der Enus ergab sich
Carls Heer drei Tage lang frommen Uebungen der Wohlthätigkeit,
der Faste und des Gebethes. Die Geistlichkeit flchte in Gesängen und
durch das heilige Meßopfer um den Schutz dcs Himmels. Hierauf
drangen auf beiden Seiten der Donau die Fränkischen Heere vor.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494