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Dritte Periode l283 — 5522,, Nv
vom Hause Habsburg weggekommen, und Königsfclden, wie das ganze
Rargnu, dcn Glauben der Väter mit einem ncucn vertauscht, ließ l77l
Mar ia Theresia die theuren Ueberrcste in das Breisgauischc Gottes-
haus St. Blasien auf dem Schwarzwalde bringen, von wo sie endlich in
unsern Tagen, nach der Aufhebung dieses berühmten Bencdiktinerstiftcs nach
St. Paul in Kärnthen gebracht wurden,
(Kaiser Albrecht I. vergrößerte die Habsburgischeu Stammlän-
der mit der Markgrafschaft Vurgau in Schwaben, die er nach dein un-
becrbtcu Tode des letzten Besitzers (1Z01) an sich brachte. Seiner Ge-
mahlin, Elisabeth, verdankt Oesterreich die Eröffnung der Salz-
werke zu Hallstadt und Ischl.)
Sie soll diesen wichtigen Fund durch die Stiftung des Gottesheilsalzes verewigt
haben, welches sie allen Klöstern in Ober-Oesterreich zu reichen befahl.
^Von 21 Kindern überlebten Albrecht I. fünf Söhne und fünf
Töchter. Die bei seinem Tode noch vorhandenen Prinzen waren: Fried»
rich I., der Schöne, nachher König der Deutschen; Leopold I.,
der Tapfere, Verweser der Verlande; Albrecht II., der Weise
(auch der Lahme genannt); Heinr ich; endlich O t t o der Fröh-
liche.)
§.22. ^
Friedrich der Schöne (»308—l33u).
Wenig ist es, was von Friedrich's ersten Iugendtagen auf uns gekommen,
aber selbst dieses Wenige darum wichtig, weil sich damahls schon die zarten
Blüthen eines Gefühles in des Knaben Brust entfalteten, welches dcn Mann
und König auf der dornbesäeten Nahn seines Leben über das Schicksal erhob.
Dieses Gefühl war die innige, bis in dcn Tod unverbrüchliche Liebe zwischen
Friedrich und seinem jünger» Bruder Leopold. Bekannt ist die Sage,
einst habe Leopold einen großen schönen Hund erschlagen, der seines Va-
ters Albrecht Schlafgemach bewachte, und, stolz auf seines Herrn Gunst,
dem jungen Prinzen nicht gehorchen wollte. Albrecht, höchst erzürnt, habe
sogleich anbefohlen, dem Verwegenen nachzuspüren, und ohne Schonung,
wer es immer sey, an ihm des Frevels-Strafe zu vollziehen, Friedrich,
der seinen gellebten Bruder vor des Vaters Strenge beben sah, warf sich
zu Albrecht's Füßen, und gab sich selber als den Thäter an. Leopold,
unfähig, dieses Opfer anzunehmen, erschüttert und beschämt, umfaßte
gleichfalls Albrecht's Kniee, und entdeckte seine Schuld. Der ernste Al-
brecht weinte, und schloß, in seinem Innersten bewegt, die beiden Söhnc
in die Arme. — In der That hatten beide Brüder nur Einen Sinn im Er-
kennen und Wollen, aber sehr verschiedene Weisen, ihn auszudrücken, fest-
zuhalten und hindurch zu fuhren. Da« milde Wesen Friedrich's warder
treue Abdruck der freundlichen Biederkeit Kaiser Rudolp h's. Leopold
war bestimmt, kräftig, ernst, in seinem Seyn und Wirken dem Vater
ähnlich. Beide waren edel, das Gute immer wählend, von dem Geiste
des Ritterthums erfüllt, dessen Krone Leopold genannt wurde, stolz
auf ihres Hauses und auf ihren Ruhm, prachtliebend und lebhaft.
Dnrch Albrecht's Tod war die Krone der Deutschen erlediget.
Sehr natürlich, daß auch Friedrich's Wünsche auf den Thron sei-
nes Vaters und Ahns gerichtet waren. Ihn« wirkten nicht nur viele
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494