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<s Erste Periode 983 — t246.
Azzo «on Gebhartsburg ist der Ahnherr der, unter Leopold dem
Glorreichen, Friedrich dem Stre i tbaren, unter Ot to lar und
den ersten Habsburger« in Oesterreich mächtigen Chuenringer und
durch diese der Häuser L i e ch t e n st e i n, Pottendorf, Hakender g, Kray,
Starkenberg und vieler der edelsten Geschlechter. Einige leiten ihn her
von dem, eben damals durch die alten Welsen erneuerten Hause Este,
andere lassen den Erzbischof Poppo von Trier diesen Azzo seinem Bru-
der, dem Markgrafen Albrecht dem Sieghaften, zu Hülfe senden.
Seine Abstammung ist ungewiß, desto gewisser aber/ daß er ein Held war!
Schon im Jahre l057 schenkte ihm Kaiser Heinrich IV. drei königliche
Huben zu Azmannswies, in der Nähe von Chuenring,'in der Mark des
Gränzgrafen Ernst.
Unter Leopold III. wird bereits der Landstände in Oesterreich in
einer Urkunde gedacht, durch welche er, nach Anhörung des Rathes
seiner Edlen, das Kloster St. Nicolai bei Passau von allen Land- und
Wasserzöllen innerhalb seiner Markgrafschaft befreite.
Zugleich läßt sich aus dieser Urkunde erkennen, daß bereits damals die Oester-
reichlschen Markgrafen da« Regale ausübten, Zölle und Mauthen innerhalb
ihres Gebiethes zu erheben.
Leopold III. starb am 42. October 1096 im ruhigen Besitze
Oesterreichs, und ward in Melk begraben, wo er im Jahre 4081 Be-
nedictiner unter dem Abte Siegeb old eingeführt hatte.)Von 46 Le-
bensiahren hatte er 21 Jahre über Oesterreich regiert.
Leopold IV., der Heilige (lO9« — < l26).)
Von seiner Gemahlin I tha, deren Stammhaus ungewiß ist, hin-
terließ Leopold III. nebst sechs Töchtern einen einzigen Sohn, Leo-
pold den Heiligen, der dem Vater in der Oesterreichischen Mark-
grafschaft folgte.
> In dem ersten Regierungsjahre dieses Fürsten ergriff eine unwider-
stehliche Begeisterung die gesammte abendländische Christenheit, hinzu-
strömen ans heilige Grab, um dasselbe von der Herrschaft der Ungläu-
bigen zu befreien.
Viele Tausende, nicht nur Streitbare, auch Frauen, Kinder und Greise, hef-
teten da« Kreuz auf die Schulter, ergriffen von Andacht oder von der Hoff»
nung auf Lösung schwer drückender Sünden.
Sechs mächtige Züge der Kreuzfahrer, der letzte unter persönlicher
Anführung Gottfr ieds von Boui l lon, gingen nach einander an
der Donau durch Oesterreich vorwärts. Markgraf Leopold versah
die zahllosen Schaaren freigebig mit jedem Bedürfnisse. — Bald nach-
dem Nicäa, Antiochien und Jerusalem gefallen waren, und Gottfried
sein Gelübde am heiligen Grabe gelöset hatte, rüsteten (4400) Herzog
Wels von Vaiern, Bischof Ulrich von Passau, Erzbischof Thiemo
von Salzburg, Abt Giselbert von Admont und Graf Wilhelm
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494