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Erste Periode 983 —l246. 3»
Die neue herzogliche Würde von Baiern, so schön auch dieses Land
und die Ostmark zusammen lagen, hatte für Leopold den Freige-
bigen in ihrem Gefolge mehr Glanz als Vortheil. Noch waren die
Welsen mächtig auf beiden Lechufern, und ein zahlreicher Anhang liebte
ihren, niemals ängstlich verschlossenen Reichthum. Harte Kämpfe be-
zeichneten Leopold's kurze Herrschaft. Er erlitt (1140) vor dem be-
lagerten Schlosse Vallay, das die Pfalzgrafen von Scheyern ver-
theidigten, durch Welf einen empfindlichen Verlust, der aber gleich
darauf bei Weinsberg mit Wucher vergolten ward.
An die Llst und Treue der Frauen dieses Platzes, denen Conrad III . freien
Abzug mit dem Besten auf dem Rücken gestattete, erinnern noch heute die
Trümmer des Schlosses Weibertreu.
Als Leopold im nächsten Jahre (1141) zu Regensburg Gericht
hielt, spann Pfalzgraf Otto von Wittelsbach wider ihn Verrath.
Gefangenschaft oder Tod schien unvermeidlich, und «ur der eigene Muth
und die kühne Entschlossenheit der Seinen retteten ihn. Er rückte dann
sein Lager hart au die Mauern, worauf die Stadt sich ergab, und schwe-
res Strafgeld zahlte. Leopold zog nun mit Macht in die Hauptsitze
der Welfischen Partei am Lechrain. Nach Regensburg wiederkehrend,
fühlte er schwere Krankheit, und eilte in die Ostmark, um in der Hei-
mat, fern von dem Schauplatze seiner Sorgen, Heilung zu erwarten.
Aber schon auf dem Wege, im Kloster Alt-Aich, erreichte ihn der Tod
(18. Okt. 1141) im vier und dreißigsten Jahre seines Lebens. Er fand
die ersehnte Ruhe erst in der Gruft zu Heiligenkreuz.
Unter ihm ward die Zahl der Oesterreichischeu Klöster gemehrt durch
Zwettel, das (1138) ein Enkel des berühmten Azzo von Gebharts-
bur.q, Hadamar von Cuopharn, gründete.
Klosterneuburg, Heiligenkreuz, Wnttwcih und die übrigen älteren Stifter
bedachte Leopold der Fre igeb ige mit reichen Gaben.
Z. 19-
Heinrich » . , Iasomirgott (li4< — ll?7).
Der vierte Sohn Leopold's des Hei l igen, Heinrich N.,
der bisher die Burg und Herrschaft Mödling besessen und von seinem
Sprichworte den Beinamen Iasomirgot t erhalten hatte, wardnach
dem Tode seines älteren Bruders, Leopold's v., von Kaiser Con-
rad l l l , zum Markgrafen von Oesterreich ernannt, und heirathete, um
eine Aussöhnung mit den Welsen zu bewirken, die Kaiserstochter Ger-
t rud , die Witwe Heinrich's des Stolzen. Der Sohn dieser
Fürstin, Heinrich der Löwe, entsagte bei dieser Gelegenheit frei-
willig seinen Ansprüchen auf Baiern, womit Kaiser Cour ad l l l . nun
den Oesterreichischen Heinrich belehnte (1142), wogegen Heinrich
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494