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Erste Periode 933 — 1246. 25
wider ihn erhob, in drei Treffen Sieger blieb, und den Thron Arpad's
behauptete.
Heinrich IV. war mit den aufrührerischen Sachsen in eine harte
Fehde gerathen.
Eine der königlichen Burgen fiel nach der andern, auch die geliebte Harzburg.
Die Wuth der Empörer ging so weit, daß sie dort die Grüfte durchwühl-
ten, die Ruhe der Todten störten, und ein kurz zuvor verblichenes, gelieb-
tes Kind Heinrichs aus dem Grabe warfen«
In dieser Zerrüttung, in welcher viele Deutsche Fürsten pflichtvergessen
die Waffen gegen ihren Lehensherrn ergriffen, eilte Markgraf Ernst
dem verlassenen Monarchen zu Hülfe, und erkämpfte für ihn den be-
rühmten Sieg an der Unstrut über die Sachsen (8. Juli 4075). An den
empfangenen Wunden starb er den Tag nach der Schlacht. Er fand
neben dem Vater in Melk die Ruhe, die ihn in diesem Leben fast immer
geflohen.
Unter seiner Regierung gründete Bischof Altmann von Passau,
welcher auch das uralte, von den Hunnen verwüstete St. Florian wie-
der herstellte, das herrliche Göttweih. —
Markgraf Ernst war Deutschlands Zierde und Oesterreichs Stolz.
Dem Feinde durch Heldenmuth furchtbar, dem Kaiser und Reiche ge-
treu, regierte er seine Unterthanen gerecht und liebevoll. Immer freudig
war seine Seele, und seine Güte fesselte alle Herzen.
§. 16.
Leopold I I I , der Schöne («o?5—l»96).
Nachdem Markgraf Ernst als Vertheidiger Kaiser Heinri ch's IV.
im Kampfe gegen die Sachsen das Leben verloren hatte, erhielt sein
Sohn, Leopold III., die markgräfliche Würde. Wegen seiner körper-
lichen Vorzüge ward er von den Zeitgenossen der Schöne genannt.
In den inneren Kriegen, welche damals Deutschland zerrütteten,
erklärte sich Leopold für Hermann vo„ Luremburg, dem er
Völker gab, Augsburg zu belagern. Dieß bewog den Herzog Wratis-
lav l l . von Böhmen, sich mit Geheimniß und Eile gegen Oesterreich zu
rüsten. Er drang mit seinen Brüdern, dem Markgrafen Conrad von
Mähren und dem Bischöfe Otto von Negensburg, über die Thaya
vor, und gewann (42. Mai 4N82) bei Mailberg, durch die Ueberlegen-
heit seiner Reiterei und seiner geübten Pfeilschützen, die Schlacht. Mark-
graf Leopold sammelte ein neues Heer, und übertrug den Oberbe-
fehl, durch das Unglück belehrt, dem Azzo von Gebhartsburg,
einem versuchten, unter den Waffen alt gewordenen Krieger. Dieser über-
siel (4083) den Herzog Wratislav zwischen Horn und Eggenburg,
und trieb ihn mit einer solchen Niederlage über die Thaya zurück, daß
Oesterreich von ihm nimmermehr beunruhiget ward.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494