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Erste Periode 983—l246. i l l .
Die Leidensgeschichte des heiligen Coloman fällt in die Zeiten Hein-
rich's I. Dieser edle Irländer hatte sein Vaterland verlassen, um nach Je-
rusalem zu ziehen. Gr kam durch Baiern nach Oesterreich, welches damals
durch die Einfälle der Mährer beunruhiget wurde. Der Pöbel, durch die
fremde Sprache, Gitte und Tracht irre geführt, sah den frommen Pilger für ei-
nen Kundschafter an Keine Marter konnte den Dulder zwingen, Anderes zu
gestehen, als die Wahrheit, So ward Coloman am t3. Oktober lM2 bei
Stockerauhingerichtet.Wunderzeichen bewogenden Markgrafen Heinrich,
ilim in der Stiftskirche zu Melk seine Ruhestätte anzuweisen. Bald kam
Gothalm, sein treuer Diener, und starb aus Gram über dem Grabe des
geliebten Herrn.
Heinrich I. verschied kinderlos am 23. Juni 1018. Fest war sein
Ruhm unter den Zeitgenossen begründet, bei denen er allgemein der
Starke, der Tapfere hieß.-^
§. 14-
Albrecht l., der Sieghafte (lNl8— lN56).
Albrecht, der vierte Sohn Leopold's des Erlauchten, folgte
dem älteren Bruder in der markgräflichen Würde. Glänzende Waffen-
thaten in den Kämpfen mit den Ungarn und die Erweiterung der Mark
bis an den Leitha-Fluß errangen ihm den Beinamen des Sieghaften.
Schon bei Heinrichs Lebzeiten verwaltete er eine Grafschaft des Herzogthu-
mes Baiern, welche im weiten Donaugaue an der Böhmischen Gränze lag.
Eine nach Constantinopel bestimmte Gesandtschaft Conrad's N,
des Sal iers, gab die Veranlassung zu neuen Streitigkeiten mit den
Ungarn. König Stephan, welcher wegen des zahlreichen Gefolges
oder wegen des Zweckes der Sendung Verdacht schöpfte, verweigerte
dem Bischöfe Werner von Straßburg, Abgesandten des Kaisers, den
Durchzug, und nöthigte ihn, wieder zurück nach Venedig zu gehen, und
die unsichere Seefahrt zu versuchen. Conrad, dadurch zum Kriege ge-
reitzt, fiel in Ungarn ein, und die Vorhuth des Deutschen Heeres drang,
vom Markgrafen Albrecht geführt, bis zum Raab-Flusse vor. Die
weiteren Unternehmungen wurden durch das Austreten der Gewässer ge-
hemmt, und Stephan erwirkte (1021) durch den Römischen König
Heinrich den Frieden.
Sieben Jahre darauf starb Stephan, und hinterließ das Reich
seinem Neffen Peter, dem Sohne seiner an den Herzog Venedigs, Pe-
ter Urseolo, vermählten Schwester. Gegen den neuen König erhoben
durch Aufruhr die Anhänger der alten Ordnung den Palatin Samuel
Aba, der die jüngere Schwester Stephans zur Gemahlin hatte.
Peter fioh zu seinem Schwager, dem Markgrafen Albrecht, der
den Kaiser Heinrich III. zu kräftigem Beistände bewog. Samuel
Aba, weit entfernt, den Angriff abzuwarten, drang mit Macht nach
Oesterreich vor, eroberte Tuln, und nahm seine Stellung an der Tra-
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494