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Vierte Periode l522 —1?40.
Lombardie. Seine Nachfolger traten in seine Fußstapfett, und rundeten
ihr Gebiet durch mehrere neue Eroberungen. Endlich bewirkte Johann
Galeazzo, Urenkel des Matteo Visconti, daß er (4395) vom
Kaiser Wen; es laus für sich und alle seine Nachkommen zum Herzoge
von Mailand erklärt wurde. DieVisconti regierten nun in Mailand bis
1447, in welchem Jahre an ihre Stelle die Fürsten des Hauses Sforza
traten, deren Reihe sich 4535 mit dem Herzoge Franz II. schloß. Darauf
erthcilteKaiserCarl V. (4540)seinem Sohne Phi l ipp das erledigte
Herzogthum als Reichslehen. So blieb Mailand bei Spanien bis zum
Tode König Car l's II. (4700).
§. 63.
Ueberficht der ältern Geschichte von Mantua. ^
Mautua, ein Bestandtheil des Reiches der Langobarden, kam 774
an das Fränkische, und 964 an das Deutsche Reich. Während des Strei-
tes , der zu Ende des eilsten und zu Anfange des zwölften Jahrhunderts
Italien verwirrte, gab sich Mantua republikanische Formen. Bald er-
hoben sich aber einzelne Familien, welche die Herrschaft an sich rissen,
wie 4269 die Bonacolsi. Dieses Haus ward 4328 von den drei Söh-
nen des Ludwig Gonzaga gestürzt, die ihren Vater/ den später
Ludwig der Baier bestätigte, zum Herrn von Mantua ausrufen lie,
ßen. Kaiser Sigismund gab 4432 dem Hause Gonzaga die mark-
gräflichc Würde, und ernannte den Markgrafen Johann Franz
zum Reichsfürsten. Im Jahre 4530 ward Friedrich II. von G 0 n-
zaga von dem Kaiser Carl V. zum Herzoge erhoben, und mit der
Markgrafschast Montferrat belehnt, weil er sich mit der Erbtochter des
Hauses Montferrat vermählt hatte. Mehrere Theilungen in diesen
kündern bildeten die Seitenlinien Guastalla und Montferrat,
welches letztere Kaiser Maximil ian II. zum Herzogthume erhob
(4573). Ein jüngerer Prinz des Hauses Gonzaga, Ludwig, hatte
durch Heirath in Frankreich das Hcrzogthum Neuers erworben. Wie
nun im Jahre 4627 der dirccte Mannsstamm in Mantua erlosch; so
folgte, nach dem Mautuanischen Erbschaftsstreite, welchen Kaiser
Ferdinand II. mit Frankreich und Venedig führte, durch die Ver-
träge von Negensburg (43. October4630)und Chierasco(6. April 4634)
das Haus Nevers mit Carl ?. in Mantua. Als dessen Urenkel,
Carl IV., im Spanischen Erbfolgekriege mit Verletzung seiner Vasal-
lenpflicht eine Französische Besatzung in seine befestigte Hauptstadt auf-
nahm ; so ward er mit der Acht belegt. Er starb ohne Erben zu Padua
am Z. Juli 4708. Auch das Haus Guastalla erlosch 4748 mit dem
Herzoge Joseph Maria.
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494