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Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 283
Land Anzahl absolut Anzahl in Prozent
Deutsches Reich/deutsche Länder 1.435 82,42 %
Habsburgermonarchie 254 14,58 %
Schweiz 32251 1,84 %
Italien (nach 1866) 10 0,58 %
Keine Nennung 10 0,58 %
Gesamt 1.741 100,00 %
251
Tabelle 21
Verteilung der Übersetzungen aus dem Italienischen ins Deutsche nach Ländern
produzierten Werke angesehen werden ; die Gründe für eine relativ rege Über
setzungstätigkeit liegen zum einen in der vor allem in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts verstärkt auftretenden Vermittlungstätigkeit durch Personen wie
Paul Heyse (die allerdings in Österreich nicht auf eine solch intensive Weise
vorhanden waren), des Weiteren im steigenden Bedarf an Unterhaltungslitera
tur und schlussendlich in der wachsenden Zahl von (Fach )Zeitschriften. Die in
Übersetzung publizierten Gattungen umfassen unter anderem Epik, Lyrik und
Drama, religiöse Schriften sowie zahlreiche naturwissenschaftliche und geistes
wissenschaftliche Fachtexte.
An der Spitze der aus dem Italienischen übersetzten Gattungen steht die
Lyrik. Von den bedeutenden Dichtern Italiens liegen in deutscher Übersetzung
die meisten in mehrfacher Übersetzung vor, angefangen mit Dante, Petrarca,
Leopardi ; von Dichtern des ausgehenden 19. Jahrhunderts hingegen wurden
bei Weitem nicht alle Werke und auch diese zumeist nur in einfacher Weise
übersetzt : Giosuè Carducci, Ada Negri, Giovanni Pascoli, Lorenzo Stecchetti,
Annie Vivanti. Eine Ausnahme bildet Gabriele D’Annunzio, von dem nicht
weniger als 44 Übersetzungen lyrischer Werke vorliegen, davon 19 in der
Habsburgermonarchie. Die vor der Jahrhundertwende einsetzende Begeiste
rung für die Renaissance schlägt sich im Interesse für die Lyrik Michelangelos
nieder (15 Ü), hinzukommen Jacopo Sannazaro, Vittoria Colonna und Lorenzo
de Medici.252
Ebenso sind die Erzählgattungen im Korpus stark vertreten : Roman, Novelle,
Erzählung, einschließlich Jugendliteratur umfassen »Klassiker« wie Alessandro
Manzoni, Ippolito Nievo, Antonio Fogazzaro, Giovanni Verga, Edmondo De
251 Davon geben 51 als zweiten Verlagsort Wien an.
252 Vgl. zur Übersetzung italienischer Lyrik im 19. Jahrhundert Elwert (1990).
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die vielsprachige Seele Kakaniens
- Untertitel
- Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
- Autor
- Michaela Wolf
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78829-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 442
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Dankesworte 11
- Einleitung 13
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
- »Habitualisiertes Übersetzen« 90
- »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
- Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
- Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
- Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
- Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
- Kriegsministerium 165
- Fünftes Kapitel
- Sechstes Kapitel
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
- 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
- Positionierungskämpfen 208
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- Siebtes Kapitel
- Achtes Kapitel
- Neuntes Kapitel
- 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
- Zehntes Kapitel
- Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
- Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
- Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
- Tabellen 392
- Grafiken 393
- Abkürzungen 393
- Literaturverzeichnis 394
- Quellen 394
- Sekundärliteratur 396
- Sachregister 434
- Personenregister 437