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Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 295
stark im Anstieg begriffen. Dies dürfte insgesamt auf die geänderte Praxis von
Verlagen zurückzuführen sein und im Speziellen auf ein steigendes Selbstbe
wusstsein vonseiten der ÜbersetzerInnen, die auf ihre Sichtbarmachung zu
drängen schienen, wie auch im folgenden Abschnitt aus der Analyse der über
setzerischen Paratexte hervorgeht. Der Grund für den Knick am Ende des
Untersuchungszeitraumes liegt in der kriegsbedingten radikalen Abnahme der
Übersetzungsproduktion.
Was das Geschlechterverhältnis zwischen Autoren und Autorinnen anbe
langt, so stehen insgesamt 1.565 männlichen Autoren (= 89 %) 152 weibliche
Autorinnen (= 9 %) gegenüber. Bei 15 AutorInnen konnte aufgrund abgekürzter
Vornamen das Geschlecht nicht eruiert werden, in neun Fällen waren Autor
bzw. Autorin anonym oder es handelte sich um ein Volkslied. Die diesbezügli
chen Zahlen bei ÜbersetzerInnen sehen gänzlich anders aus : 971 männlichen
Übersetzern (= 56,5 %) stehen 191 weibliche Übersetzerinnen (= 11,1 %) gegen
über, mit einer Rate von 103 ÜbersetzerInnen (= 6 %) unbekannten Geschlechts
(nicht aufzuschlüsselnde Vornamen). Die Zahl an nicht erfolgten Nennungen
von ÜbersetzerInnen erscheint zwar mit mehr als einem Viertel (453 = 26,3 %)
hoch, doch wird die Zahl auf die genannten männlichen und weiblichen Über
setzerInnen hochgerechnet, ergibt sich noch immer gegenüber dem Geschlecht
der AutorInnen eine Verschiebung in Richtung Frauentätigkeit.
Paratexte haben in Bezug auf die Aufnahme von Übersetzungen eine wesent
liche Funktion. Aufgrund der Bedeutung dieser Funktion ist die Tatsache, ob
eine Übersetzung einen (oder auch mehrere) Paratext(e) inkludiert, besonders
relevant. Tabelle 24 gibt darüber Aufschluss, wie hoch der jeweilige Anteil an
Grafik 17
Nennung von ÜbersetzerInnen in allen Übersetzungen im Zeitverlauf
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
1848-1852 1853-1857 1858-1862 1863-1867 1868-1872 1873-1877 1878-1882 1883-1887 1888-1892 1893-1897 1898-1902 1903-1907 1908-1912 1913-1918
ÜbersetzerIn genannt
ÜbersetzerIn nicht genannt
Grafik
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die vielsprachige Seele Kakaniens
- Untertitel
- Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
- Autor
- Michaela Wolf
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78829-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 442
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Dankesworte 11
- Einleitung 13
- Erstes Kapitel
- Zweites Kapitel
- Drittes Kapitel
- Viertes Kapitel
- Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
- »Habitualisiertes Übersetzen« 90
- »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
- Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
- Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
- Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
- Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
- Kriegsministerium 165
- Fünftes Kapitel
- Sechstes Kapitel
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
- 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
- Positionierungskämpfen 208
- »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
- Siebtes Kapitel
- Achtes Kapitel
- Neuntes Kapitel
- 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
- Zehntes Kapitel
- Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
- Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
- Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
- Tabellen 392
- Grafiken 393
- Abkürzungen 393
- Literaturverzeichnis 394
- Quellen 394
- Sekundärliteratur 396
- Sachregister 434
- Personenregister 437