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Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
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314 Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen dazu führen, dass ein bestimmtes paratextuelles Element in ein Translat aufge­ nommen wird, gleichgültig, ob dieses als selbständige oder unselbständige Publi­ kation erscheint : Es handelt sich hier vorrangig um die Auseinandersetzung zwi­ schen den AkteurInnen im Umfeld des Verlags, in dem die Übersetzung erscheint und die ihren Niederschlag in verbalisierter Form im Paratext finden kann. So wird etwa im Vorwort oder in einer Einleitung, die von HerausgeberIn oder ÜbersetzerIn stammen kann, berichtet, wie die Selektion des zu übersetzenden Textes vor sich ging und wem für das Zustandekommen der Übersetzung in der vorliegenden Form zu danken ist. Auch Anmerkungen oder Fußnoten enthalten des Öfteren Informationen dieser Art und spiegeln somit Teile der Übersetzungs­ genese wider. Andererseits – und damit eng verbunden – ist der Paratext selbst Träger von Steuerungsprozessen, als festgeschriebener Text, der über Raum und Zeit multiplen Bedeutungszuschreibungen ausgesetzt ist und zur jeweiligen Mo­ dellierung des Gesamttextes und erst recht dessen Rezeption in entscheidendem Maß beiträgt. Dieser Umstand wurde bereits mehrere Male erwähnt und wird auch in der nachstehenden Analyse im Zentrum des Interesses stehen. Als Träger der Strukturierungsprozesse im jeweiligen Vermittlungsraum sind Paratexte in vielfache Kommunikationssituationen eingebunden. Dabei kommt es zur Herausbildung bzw. Akkumulierung von Kapitalien, die für die Dynamik des Vermittlungsraumes von entscheidender Bedeutung sein können. So ist etwa die Widmung bzw. Zueignung eines Werks ein deutliches Signal für das ökono­ mische Kapital, das im Spiel sein kann, oder auch für das symbolische Kapital, das in Form von Prestige oder Ehre, die durch die Widmung angehäuft werden kann, zum Ausdruck kommt und seinerseits wieder in Geld umgewandelt wer­ den kann. Solche »Ströme symbolischen und ökonomischen Kapitals als Struk­ turierungsmuster des Feldes« (Dörner/Vogt 1994 : 153) werden unter anderen im Folgenden anhand einer detaillierten Analyse der Paratexte der deutschspra­ chigen Übersetzungen italienischer Texte, die zwischen 1848 und 1918 in der Habsburgermonarchie produziert wurden bzw. dort erschienen, nachgezeichnet. Paratexte zur translatorischen Steuerung in der Habsburgermonarchie Die Frage nach der Sinnzuschreibung durch die Paratexte der gegenständli­ chen Übersetzungen bzw., spezifischer, nach der Wahrnehmung von »Italien« durch diese Paratexte steht im Zentrum der folgenden Analyse. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Frage gelegt, welche diesbezüglichen Konstruk­ tionen durch die Paratexte vorgenommen werden. Im Zuge einer solchen Un­ tersuchung erscheint die Einschränkung auf das, was Genette als »Peritext« be­
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Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
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