Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Vor 1918
Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Seite - 343 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 343 - in Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918

Bild der Seite - 343 -

Bild der Seite - 343 - in Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918

Text der Seite - 343 -

Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 343 spätere Brahmsforschung grundlegenden umfassenden Brahmsbiografie und vor allem als Neu­ Übersetzer und Bearbeiter zahlreicher Operndichtungen von Massenet, Mozart, Smetana, Tschaikowskij, Wolf­ Ferrari, u.a. Seine Tätigkeit als Jurymitglied verschiedener Literaturpreise schließlich rundet, wie bereits erwähnt, seine Rolle als Polyfunktionär im Kulturbetrieb im klassischen Sinn ab. Aus den genannten Tätigkeitsfeldern leitet sich ein weit gespanntes Netz von AkteurInnen ab, die für die Vermittlung kultureller Produkte ausschlag­ gebend sind. Die im untersuchten Korpus inkludierte Übersetzung Kalbecks von Mozart’s Don Juan. Nach dem italienischen Original des Da Ponte für die deut- sche Bühne frei bearbeitet und mit einem Vorwort versehen von Max Kalbeck (318d, 1886) beinhaltet, wie bereits besprochen, einen Paratext, in dem auf dieses aus­ geprägte soziale und auch symbolische Kapital zurückgegriffen wird und das nicht zuletzt dadurch die vielschichtigen Vermittlungsprozesse, die seinem Wir­ ken zugrunde liegen, widerspiegelt. Als bedeutende Vermittler im wissenschaftlichen Feld können Albert Ilg, Hans Semper oder Julius Glaser genannt werden. Albert Ilg (1847–1896) war Kunsthistoriker, Direktor des Kunsthistorischen Museums in Wien, Kunstre­ ferent verschiedener Wiener Zeitungen und Schriftsteller. Er war auch durch seine Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen einer von ihm gegründeten literarisch­ künstlerischen Gesellschaft (mit Adam Müller­ Guttenbrunn, H. Grasberger, E. Wengraf und anderen) bekannt, die sich zusammenfand, um Missstände des öffentlichen Lebens und des Kunstbetriebes zu bekämpfen (vgl. Rossba­ cher 1992 : 457f.). Zwei ausführlich kommentierte Übersetzungen bedeutender kunsthistorischer Schriften (102, 282) erschienen im Braumüller Verlag. Seine einflussreiche Rolle als Vermittler ist spätestens seit 1888 durch seine Heraus­ gabe der Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechnik des Mittelalters und der Neuzeit im Wiener Graeser Verlag dokumentiert, wo er die Veröffentlichung zahlreicher kunsthistorischer Quellentexte veranlasste (als Übersetzung aus dem Italienischen 531, 854 und 948). Auch Hans Semper (1845–1920), Professor für Kunstgeschichte an der Uni­ versität Innsbruck, verfasste zahlreiche Werke über bildende Kunst und über­ setzte und edierte unter anderem Das Leben des Donatello von Giorgio Vasari (1246). Semper errang für seine kunstschriftstellerische Tätigkeit zahlreiche Preise und war Mitglied einiger bedeutender internationaler wissenschaftli­ cher Gesellschaften. Damit sowie als international anerkannter Rezensent für zahlreiche einschlägige Zeitschriften verfügte er nicht nur über ein beachtliches symbolisches Kapital, sondern war auch – zumindest im wissenschaftlichen Feld – als bedeutender Vermittler im Wissenstransfer seines Fachgebietes tätig.
zurück zum  Buch Die vielsprachige Seele Kakaniens - Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918"
Die vielsprachige Seele Kakaniens Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die vielsprachige Seele Kakaniens
Untertitel
Übersetzen und Dolmetschen in der Habsburgermonarchie 1848 bis 1918
Autor
Michaela Wolf
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78829-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
442
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Dankesworte 11
  2. Einleitung 13
  3. Erstes Kapitel
    1. Zur soziologischen Verortung von Translation 19
      1. 1. Wissenschaft und Gesellschaft im Kontext von Translation 19
      2. 2. Translationswissenschaft : »going social« ? 22
  4. Zweites Kapitel
    1. K.(u.)k. »going postcolonial« 25
      1. 1. Die Verortung der »habsburgischen Kultur« 25
      2. 2. Der »cultural turn« und seine Folgen 35
      3. 3. Übersetzung als Beitrag zur Konstruktion von Kulturen 40
      4. 4. Das Konzept der »kulturellen Übersetzung« 45
      5. 5. Der Versuch einer Übersetzungstypologie 54
    2. »Polykulturelle Kommunikation und Translation« 54
    3. »Transkulturelle Translation« 58
  5. Drittes Kapitel
    1. Das habsburgische Babylon 62
      1. 1. Die kakanische Variante der Multikulturalismus­ Debatte 62
      2. 2. Zählt der Staat Häupter oder Zungen ? 67
      3. 3. Sprachpolitik zur »Annäherung der Volksstämme« 73
      4. 4. Die »Vielsprecherei« auf dem Buchmarkt 77
  6. Viertes Kapitel
    1. Die translatorische Praxis in der »großartigen Versuchsstation« der Habsburgermonarchie 87
      1. 1. »Polykulturelle Kommunikation« 87
    2. »Habitualisiertes Übersetzen« 90
    3. »Institutionalisiertes Übersetzen« 103
      1. 2. »Polykulturelle Translation« 119
    4. Kontakt zwischen Behörden und Parteien 120
    5. Dolmetschen und Übersetzen bei Gericht 128
    6. Die Übersetzung von Gesetzestexten 142
    7. Translationstätigkeit im Ministerium des Äußern und im
    8. Kriegsministerium 165
      1. 3. Die Ausbildung von Dragomanen 179
      2. 4. Der kulturkonstruierende Beitrag der Translationspraxis 188
  7. Fünftes Kapitel
    1. Theoretischer Aufriss eines habsburgischen »Übersetzungsraumes« 194
  8. Sechstes Kapitel
    1. »Prompt, zu jeder Tageszeit« : der private Übersetzungssektor 202
      1. 1. Institutionalisierungstendenzen privater Übersetzung 202
      2. 2. Der private Übersetzungssektor als Schauplatz von
    2. Positionierungskämpfen 208
  9. Siebtes Kapitel
    1. Der »Nutzen fürs geistige Leben« : Übersetzungspolitik in der Habsburgermonarchie 216
      1. 1. Regelnde Faktoren einer Übersetzungspolitik 217
    2. Zensur 218
    3. Urheberrechtsfrage 220
    4. Konzessionspflicht 221
      1. 2. Staatliche Kultur­ und Literaturförderung 222
      2. 3. Literaturpreise 225
  10. Achtes Kapitel
    1. »Übersetzen am laufenden Band«. Eine Übersetzungsstatistik 236
      1. 1. Einzeldaten der Übersetzungsbibliografien 240
    2. »Polykulturelle Translation« 240
    3. »Transkulturelle Translation« 243
      1. 2. Gesamtauswertungen 246
      2. 3. Übersetzen zwischen Sucht und Entwöhnung 257
  11. Neuntes Kapitel
    1. Der Vermittlungsraum italienischer Übersetzungen 263
      1. 1. Österreichisch­ italienische Wahrnehmungen 266
      2. 2. Italienische Übersetzungen im deutschsprachigen Raum 281
      3. 3. Die Metamorphosen des »Übersetzungsfeldes« 298
    2. Soziale Felder und ihre Funktionsregeln 299
    3. Die Dynamisierung der bourdieuschen Felder 303
    4. Paratexte – das »Beiwerk des Buches« 308
    5. Der habsburgische Vermittlungsraum 336
  12. 4. Folgerungen aus der Rekonstruktion des »translatorischen
    1. Vermittlungsraumes« 359
  13. Zehntes Kapitel
    1. Der Vielvölkerstaat als Interaktionsfeld von Übersetzungsleistungen – Schlussbetrachtungen 362
    2. Verzeichnis der in der Habsburgermonarchie erschienenen Übersetzungen Italienisch – Deutsch 1848–1918 378
    3. Verzeichnis der Tabellen, Grafiken und Abkürzungen 392
    4. Tabellen 392
    5. Grafiken 393
    6. Abkürzungen 393
    7. Literaturverzeichnis 394
    8. Quellen 394
    9. Sekundärliteratur 396
    10. Sachregister 434
    11. Personenregister 437
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die vielsprachige Seele Kakaniens