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Vorgeschichte bis 984 nach Chr. »
Stiefsohn Tiber ius vollbringen, welcher Pannoni'eu gänzlich besiegte.
Die beiden Brüder Drusus und Tiber ius bezwängen auch dieRhä-
tier im heutigen Tirol und Graubündten, dann die Vindelicier im Flach-
lande am Lech, und bald theilten die Noriker, von beiden Seiten einge-
schloffen, das Schicksal ihrer besiegten Nachbarn, und mußten der Römi-
schen Herrschaft huldigen. Die Donau war nun die Gränze des Römischen
Reiches im Norden und trennte die neuen Römischen Provinzen von den
mächtigen Markomannen, deren Besitzungen das nördliche Oesterreich
und das heutige Böhmen umfaßten, während im benachbarten Mähren
die Quaden ihren Sitz hatten.
Mit den übrigen Provinzen erhielt auch Noricum von den Römern
eine bestimmte Begränzung. Man verstand darunter die Länder, welche
im Norden von der Donau, im Osten von dem Cetischen Gebirge, im
Süden von der Save und im Westen vom Inn umschlossen werden.
Noricum umfaßte daher Krain, nordwärts der Save, ganz Kärnthen, Steyer-
mark bis zu den Bergketten, die sich vom Wechsel bi« zur Kärnthnerischen
Gränze, dann über die Schwanberger-Alpen, die beiden Radl und den Ba-
cher südlich hinab ziehen, den ganzen Strich von Oesterreich, der zwischen dem
Inn und dem Kahlenberge, der Donau und den Alpen liegt, ferner Salzburg
und ein kleines östliches StOck von Tirol.
Den Nahmen hatte das Land wahrscheinlich von Nore^a, dem
Hauptorte der alten Taurisker. Er war den Römern durch die Niederlage
merkwürdig, welche sie hier von den Cimbern erlitten. In den Kriegen
mit den Römern ward er zerstört, so daß ihn schon Pl in ius zu den zu
Grunde gegangenen Städten zählt.
Mehrere Schriftsteller nehmen an, daß Noreja in der obere» Steyermarknahe
an der Gränze von Kärnthen unter den Iudenburger-Alpen lag; allein die
bekannte Entfernung Noreja's von Aquileja, und die Lage eben dieses No-
reja's an einem schiffbaren Flusse, der zugleich Goldsand führte, leitet da-
hin, diese Stadt an das rechte Dräu-Ufer zu setzen, da dieser Fluß schiffbar
ist, aus dem Sande desselben noch im verflossenen Jahrhunderte Gold gewa-
schen wurde, in der Nähe dieses Flusses eisenhaltige Berge und Eisenan-
brüche sind, und in der dortigen Gegend schon ein zweiter Stein mit der Auf-
schrift Koremo gefunden ward.
Im vierten Jahrhunderte änderte man die Gränzen Noricums da-
hin ab, daß man Italien bis in die Nähe von Cilli (6ele>) erweiterte.
Damahls wurde auch die Provinz Noricum in zwei Theile, in das Ufer-
Noricum längs der Donau (NuliouN rilwnne) und das binnenländische
(Xoiieum meäitelltmoum), abgetheilt.
SeitAu g u stu s bis zum Anfange des fünften Iahrhundertes, durch
eine Reihe von 415 Jahren, blieb Noricum eine Römische Provinz. Wäh-
rend dieser Zeit hatten die Römer mit den Markomannen einen immer-
währenden Kampf zu bestehen. Schon Augustus wollte die gefährliche
Macht dieses Volkes, welches der in Rom gebildete Marbod beherrschte,
durch Gewalt der Waffen brechen; als aber Tibel ius die Legionen
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494