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Vorgeschichte bis 984 nach Chr. ?
viana führte. Einen andern Theil vonRugiland beherrschteFriedrich l.,
des Feleutheus Bruder.
In seiner Zelle zu Heiligenstadt verkündigte Oesterreich's Apostel,
der heilige S everin, dem muthvollen Odo aler, einem Heruler von
Geburt, die Hoheit, die seiner warte, und empfahl ihm Milde und Scho-
nung. Odoaker zog mit vielen Rugiern und Herulern nach Italien,
trat dort in Römische Kriegsdienste, und schwang sich zum Anführer des
Römischen Heeres empor, das größten Theils aus Ausländern bestand.
Nach der Entthronung desRomulus Augustus, des letzten West-
Römischen Kaisers, ließ sich Odoaker (476) zum Könige der unter ihm
vereinigten Deutschen Völker und zum Beherrscher von Italien ausrufen.
Er überzog hierauf den Rugischen König mit Krieg (487), schickte ihn
mit seiner Gemahlin G i sa gefangen nach Italien, und beherrschte nun
nebst Italien auch Noricum und Rhätien. Auf des Siegers Befehl wur-
den alle in Noricum noch befindlichen Römer und die übrigen Einwohner
welche nicht Eingeborne waren, in das entvölkerte Italien versetzt.
Friedrich I I . , der Sohn dcs Königes Feleuthcus, entkam zwar, und eilte
zurück nach Rugiland; doch, zu schwach, dem Bruder Odoake r's, dem sie-
genden Arnulph, zu widerstehen, fioh er zu dem Ost-Gothischen Könige
Theodorich.
Nachdem Rom vierzehn Jahre dem rauhen Heruler gehorcht hatte,
Machte der junge Held Theodorich,
vom Griechischen Kaiser Zeno und vom Rugier Fr iedr ich ermuntert,
sich mit seinen Ost-Gothen auf nach Italiens milderem Himmel. Bald
beugten sich vor ihm Noricum und Nhäticn. Geschlagen bei Aquilei'a und
Verona, nicht mehr eingelassen in Rom, wurde Odoaker drei Jahre
lang in dein festen, von Sümpfen umgebenen Navenna belagert, endlich
zur Ucbergabe gezwungen und getödtct (4YI). Aus den Trümmern des
Römischen Abendlandes errichtete nun Theodorich einen mächtigen
Staat, der sich im Norden bis an die Donau ausdehnte. Durch drei und
dreißig Jahre herrschte dieser, durch Heldenmuth, Fürstensinn, Duldung
und Liebe zu den Wissenschaften gleich unvergeßliche Fürst, und führte
auch für Noricum endlich wieder frohere Tage herauf.
Viehzucht, Acker- und Weinbau, die sichersten Quellen des Wohlstandes, fan-
den an ihm einen eifrigen Beförderer; Dörfer und Städte richteten sich
aus dem Schütte empor. Theodorich schuf durch Siege Frieden von
Außen, durch weise Gesetze und immer wache Sorgfalt Ruhe im Innern;
willkührlichen Erpressungen und den Unruhen zwischen den alten Landesein-
wohnern und den cingewanderten Gothcn ward glücklich gesteuert.
Diese schönen Zeiten gingen mit Theodorich's Leben vorüber.
Seine Tochter Aualasuntha, welche als Normünderinn ihres Sohnes
Athalarik die Regierung führte, hatte mit Meutercyen ihrer Großen
zu kämpfen, und wurde (öZ4) von Theodat, ihrem zweiten Gemahl,
ermordet. Um den Tod dieser Fürstin zu rächen, und die Römische Herr-
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494