Seite - 41 - in Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Bild der Seite - 41 -
Text der Seite - 41 -
Erste Periote 953 — 1246, 4t
rcichs. Als das nördliche Italien in die Gewalt der Langobarden siel,
überließen diese Eroberer einen Theil uon Steycrmark den Avarcn, den
andern aber, besonders die Gegend umVilli, übergaben sie den von ih-
nen aufgestellten Herzogen von Friaul.
Gegen das Ende des sechsten Jahrhunderts rückten Slawen
l>l!»vi) Vimli, Vincluue«) aus Illyricn in Kärnthcn und Stc»)ermark
ein. Die, welche sich in der Gegend um Cilli niederließen, waren den
Herzogen von Friaul unterworfen; über die übrigen aber, die sich wei-
ter zerstreuten, übten die Avarcn lange Zeit eine drückende Herrschaft
aus. Samo , ein Slawischer Anführer, sammelte die zahlreichen
Stämme seines Volkes, trieb die Avaren zurück, schlug selbst die Heere
des Fränkischen Königes Dagobert, und bildete so cm Slawisches
Reich (625), das sich durch Kärnthcn, Krain, dieStcyermark, Oester-
reich und Böhmen hin ausdchutc. Das Ncich S a m o's lösetc sich «ach
des Stifters Tode schnell wieder auf. Die Carantancr-Slawen, welche
das Gcbirgsland in Kärnthcn, Krain und in der Stcyermark bewohn-
ten, sahen sich bcim erneuerten Vordringen dcr Avaren gcuöthigct, der
Baicrn Hülfe anzurufen. Diese schlugen die Avaren zurück, nöthigten
abcr dafür Carautaniens Herzog Boruth (748), Vaierische Hoheit
zu erkennen.
Gegen das achte Jahrhundert predigte dcr heilige Nupert , Bischof
von Salzburg, den Slawen das heilige Evangelium, und weihte, nebst vie-
len anderen Kirchen, auch jene des heiligen M ar imi l ia n zu Cilli (698).
Dem Beispiele Nuperts folgte der heilige V i rg i l ius , ebenfalls
Bischof zu Salzburg, der viele Priester, und den heiligen Modestus
alsVischofnachCarantanien sandte. Sowohl Herzog Carast (Ournliu«),
B o ru th's Sohn, der die Kirche des Stiftes zu St. Lambrecht erbaut
habe» soll, als auch Chctumar (Ooilumnr), Bo ruth's Neffe, beide
am Vaicrischen Hofe in der christlichen Religion unterrichtet, thaten dem
Bekehrungsgeschäfte allen Vorschub. Eine Empörung dcr heidnischen Ca-
rantaner, dieChetumar nur mit gcwaffnetcr Hand stillen konnte, brach
nach seinem Tode (76O weit heftiger aus, besonders in der südlichen
Tteycrmark. Diese Unruhen dämpfte Herzog THassilo l i . vonVaiern,
und führte (772) Chetumar's Sohn, den vertriebenen Valduch,
auf den Fürsteustnhl Carautanicns zurück.
Nach dem Sturze des mächtigen Thassilo vertheilte Car l der
Große Vaicrn und Earantanieu, also auch dc» größten Theil der heu-
tigen Stcyermark, unter mehrere Grafen. Durch die Siege Carl's über
die Auaren kam die noch übrige Etrcckc dcr jetzigen Stcyermark unter
Fränkische Herrschaft. Die verödeten Gegenden wurden mit Baierischen
Colomsten besetzt. Car lmann «nd Nrnulph, die ihre Pfalz in
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494