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22 Erste Periode 983 -^ t246.
Mit Schnelligkeit zog der Herzog seine Truppen au sich, und rückte
mit jener Zuversicht, die meistens den Sieg gibt, gegen Laa, wo Wen-
zel und Ulrich im Lager standen. Die Schlacht war hartnäckig und
blutig, aber Friedrich siegte, wie fast immer, und nur mit genauer
Noth rettete sich König Wenzel. Nicht so glücklich war Herzog Ulrich
von Kärnthen, den Friedrich auf der Flucht ereilte, und zum Ge-
fangenen machte. 2er König von Böhmen both nun die Hand zur Ver-
söhnung , und der Herzog , der bei dem bevorstehenden Kampfe mit
Vela den Nucken frei behalten wollte, kam ihm bereitwillig entgegen.
König Wenzel entsagte feierlich jedem Ansprüche aufOesterreichischcs
Besitzthum, wogegen Gertrudens Verlobung mit Wlad is law
von Mähren neuerdings bestätiget ward.
Inzwischen war König Bela mit Macht an die Leytha gerückt.
Zahlreiche Haufen von Kumaueu', die, nach Art der Tataren, fliehend
fochten, und am gefährlichsten waren, wenn sie den Nucken kehrten, bil-
deten die Norhuth seines Heeres. Bald war der Fluß überschritten, und
im Angesichte von Neustadt erfolgte die Schlacht (15. Juni 1246). Nach
hartem Kampfe wurden die Neihen Vela's durchbrochen. Seine Krie-
gerwichen, und wandten sich zur Flucht. Hcrzog Friedrich, in der
Hitze des Streites setzte ihnen nach, nur zwei Ritter an der Seite, das
übrige Heer noch zurück. Ein Pfeil, von einem fliehenden Kumanen rück-
lings abgeschossen, traf den Kopf seines Rosses, daß es zusammen
stürzte, und den kühnen Reiter unter seiner Last begrub. Gin wildes
Siegsgeschrei erscholl darüber. und ermannte die muthlosen Feinde.
Graf von Frang«pan eilte mit einigen Geharnischten zurück, streckte
die beiden trcucu Begleiter Friedrich's nach verzweifeltem Widerstände
zu Boden, und stieß dem, nuter dein Pferde sich mühsam emporarbei-
tenden Herzoge, dessen Visir durch den harten Fall aufgeschnellt war, das
Schwelt durchs drohende Auge. Der Seiuigcn Hülfe kam zn spät. Der
Anblick war schauderhaft, grausenvoll der (Eindruck. Mit neuer Wutl,
begann das Gefecht. Heinrich von Liechtenstein stellte sich an die
Spitze der verwaisten Schaaren, und führte sie zur Nache und zum
Siege. Nicht eher erfolgte des Kampfes Ende, als bis der letzte Feind
vom Boden Oesterreichs gewichen war.
Die Leiche kam nach Heiligenkreuz, wo Friedrich an der Seite
seiner ersten Gemahlin, der Branuschweigischen Ger t rud , ruht.
In dcö Capitelhauses Mitte zcigt sich Friedrich's, durch die Wuth des
letzten Türkischen Einfalles hart mitgenommener Grabstein, und vom Ein-
triitsgitter zur Linken des Helden Bild, im Harnisch, das sieghaste Schwert
in der Rechten, das wallende Banner im linken Arm, zur Seite dic zu früh
enlschlafcne Gertrud, im Hintergründe der Hergang seines Todes.
Friedrich der Stre i tbare war erst 36 Jahre als. Er starb
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Titel
- Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
- Autor
- Leopold Haßler
- Verlag
- Ignaz Klang
- Ort
- Wien
- Datum
- 1842
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.31 x 20.0 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Babenberger, Habsburger, Monarchie
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort III
- Einleitung IX
- Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
- Erste Periode (983-1246) 19
- Zweite Periode (1246-1283) 65
- Dritte Periode (1283-1522) 80
- Haus Habsburg 80
- Albrecht I. 81
- Friedrich der Schöne 89
- Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
- Herzogtum Kärnten 104
- Rudolph IV. 105
- Tirol 108
- Albrecht III. und Leopold III. 109
- Albrecht IV. 116
- Albrecht V. (Albrecht II.) 117
- Ladislaus Posthumus 123
- Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
- Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
- Maximilian I. 153
- Karl V. und Ferdinand I. 168
- Literatur 169
- Anhang 172
- Vierte Periode (1522-1740) 221
- Fünfte Periode (1740-1838) 378
- Sach-/Namensregister 494