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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Seite - 78 -
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?8 Zweite Periode l246 —1283. im königlichen Schmucke, wohl balsamirt, fast durch 3» Wochen zur öffent- lichen Schau ausgestellt, daß Jedermann sich selber überzeugen möge, Ot- tokar, sey wirklich umgekommen. In der Folge wurde c,- »ach Znaim, und uon danncn in den hohen Dom zu St, Veit nach Prag überfuhrt, wo cr in der Marlen-Capcllc noch ruhet, der im Leben nie geruht hat. Nudolph, der den Tod seines großherzig unbesonnenen Gegners wie eines Waffenbruders betrauerte, drang, seinen Sieg benutzend, un- aufhaltsam in Mähren ein. Der Theil des Heeres, den cr selbst führte, litt in unwirthlichem Gebirge Hun- ger und noch peinlicheren Durst. Als ein der Gegend wohl kundiger Reisiger endlich, in weiter Entfernung vom Lager, eine Quelle aufgespürt, und den ersten Trunt in seinem Helme dem Kaiser dargebracht, sprach dieser: »Ihr habt allcfür mich gefochten, so will nun auch ich für euch alle dursten. Darum labe du dich selbst, oder andere fromme Gesellen/ denn ich will nichts voraus haben vor dem Geringsten unter euch.« Nach der Eroberung uon Mähren drang Rudolph über Iglau in Böhmen ein, und kam bis Kollin, wo unter Vermittelung des Mark, grasen Otto des Langen von Brandenburg, des Vormundes des jungen Wenzels uon Böhme», des Sohnes uon Ottokar, ein Ver- gleich abgeschlossen wurde. Rudolph^ angeborne Großmut!) erlaubte ihm nicht, nach dem Siege mehr zu fordern< als cr vorher zu begehren berechtigt war, uud er gewahrte auf ebeu die Bedingungen den Frieden, welche die Schiedsrichter in dem Lager vor Wien für recht crkauH hat- ten. Obgleich ihm eine mächtige Partei die Böhmische Krone anbot, war der Kaiser doch weit entfernt, sich seines Siegesrechtes zu bedienen, uud begnügte sich, das alte Freundschafts- und Ehebündniß zu erucucrn, welches seinem Hause dereinst, im Wege des Friedens uud des Rechtes, die Nachfolge in Böhmen und dessen Nebcnländcrn hoffen liest. Bloß für die Kriegskosten bedingte sich Rudolph die Einkünfte Mährens auf fünf Jahre. Nachdem nun Kaiser Rudolph seiue Eroberungen durch Siege und Verträge gegen jeden Feind hinlänglich befestigt hatte, suchte er noch die Streitigkeiten über die Kammergüter und die Allodial-Erbschaft der letzten Herzoge durch ein unparteiliches Gericht beizulegeu, und be- friedigte die Agnes, eine Tochter der Babcnbergischen Gertrud von Mödling, für ihre Ansprüche mit 6000 Mark Silbers. Hierauf ernannte er, auf Begehren der Stände, seinen ältesten Sohn, Al- brecht, zum Verweser vou Oesterreich und Steyermark, und verließ nach einem beinahe fünfjährigen Aufenthalte Oesterreich, das diesem großen Kaiser die Wiederherstellung der Ordnung und die Begründung einer milden und gerechten Regierung zu verdanken! hat. Da Rudolph diese, für Deutschland's Sicherheit so wichtigen und unent- behrlichen Provinzen ganz allein durch seine Ausdauer, seinen Muth und seine Tapferkeit wieder an das Reich gebracht, und ohne sonderliche Unter-
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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