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Vor 1918
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
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t>r!tt« Periode t283 - «2^. «8 übtest« und tapferste Reiterei immer zu Fuß errungen hatten, glaubten die vom Kopfe bis zur Ferse in Eisen gehüllten Ritter desto gewisse« zu siegen, wenn auch sie dießmahl zu Fuße streiten würden, und so nahmen sie sich mit ihren Pferden noch das letzte Mittel der Beweglichkeit zu schnellem An- griffe , schneller Verfolgung oder nothgedrungenem Rückzüge, Die Eidgenossen, bewehrt mit Hellebarten, Kolben, zweischneidi- gen Streitärten, kurzen Schwertern (viele, denen ein Schild mangelte, trugen statt dessen ein Bret an den linken Arm gebunden), thaten nach ihrer Sitte, nach einem kurzen Schlachtgebethe, den Anlauf uon einer nahen Höhe herab aus dem Walde mit großem Geschrei. Sie wurden mit Heldenmuth empfangen, und ihr Angriff prallte vor der Masse der Lanzen, die ihnen entgegen starrten, zurück. Schon waren ihrer sechzig gefallen, als ihnen An ton zur P o r t , ein ge- borner Mailänder, zurief: »Schlagt auf die Glenen (Spieße), sie sind hohl!« Dieß thaten die Vordersten mit angestrengter Kraft, und einige Spieße der Ritter sprangen entzwei; doch die wenigen Lanzen, welche bi« Schweizer durch Kolbenschläge zertrümmerten, wurden aus dcn hinteren Reihen sogleich wieder ersetzt. Der Schuldheiß von Luzern sank, mit ihm umarmten viele den Not», und noch war keiner aus Leopold's Heere ge- fallen. Die Ordnung der Ritter, ungebrochen und fest, bewegte sich mit großem Gerassel, im Halbmonde den Feind zu umklammern. Die Schwei- zer standen unentschlossen, und blickten ihre Gegner mit Wuth und mit Ver- zweiflung an. Da sprang plötzlich ein Unterwaldner, Arnold S t ru t - hah» von Winkel r ied, aus ihren Reihen, laut rufend: «Ich will euch eine Gasse machen, liebe Eidgenossen, sorget für mein Weib und meine Kinder!« Er ergriff rasch mit starken Armen so viele Lanzen, als er fassen konnte, führte sie gegen seine Brust, und hielt sie im Falle noch fest, die Ritter, die sie trugen, mit sich zur Erde reißend. Wüthend drangen die Eidgenosse» über seinen Leichnam in die Lücke ein, und sprengten die Linie ihrer Gegner. Eng zusammen gepreßt, konnten die Ritter weder ihre Spieße gebrauchen, noch frei ihre langen Schwerter führen. Viele von ihnen wurden in dem wilden Gewirre zu Tode ge- drängt, andere, erschöpft durch Anstrengung, erstickten bei der Hitze des Tages uuverwundet in ihren Harnischen. Es sank Ulrich von Ortenburg auf das Banner von Tirol. Die Oester- reichilche Hauptfahne siel in die Hand Heinrichs von Eschenlohe. Schwer verwundet, mit letzter Anstrengung, entriß sie dem Feinde Ul- rich von Aar bürg, mühsam rufend: «Rettet Oesterreich, rettet!« Den Zuruf hörend, drang Hcrzog Leopold durch die verwirrten Scharen her- bei, und empfing das Banner aus der Hand des sterbenden Aarburg. Noch Einmahl wehte Oesterreichs Fahne in der Hand ihres Fürsten. Viele umringten den Herzog, und drangen in ihn, sich zu retten. Ihre Bitten nicht achtend, sprach Leopold: «Ich theile euer Geschick. So mancher Graf und Herr ist für mich in den Tod gegangen, so will auch ich mit ihnen ehrlich sterben!« In das dichteste Gedränge der Kämpfenden gemischt, siel Herzog 8
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Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Titel
Geschichte des Österreichischen Kaiserstaates
Autor
Leopold Haßler
Verlag
Ignaz Klang
Ort
Wien
Datum
1842
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
12.31 x 20.0 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Babenberger, Habsburger, Monarchie
Kategorien
Geschichte Vor 1918

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort III
  2. Einleitung IX
    1. Allgemein IX
    2. Einteilung Geschichte X
    3. Literatur X
  3. Vorgeschichte (Jahr X - 984 nach Chr.) 1
    1. Älteste Schicksale 1
    2. Römerzeit 2
    3. Völkerwanderung 5
    4. Karolingisches Zeitalter 10
    5. Magyarisches Zeitalter 12
    6. Erneuerung Mark 16
    7. Babenbergisches Haus 17
    8. Literatur 18
  4. Erste Periode (983-1246) 19
    1. Leopold I. 19
    2. Heinrich I. 20
    3. Albrecht I. 21
    4. Ernst der Tapfere 23
    5. Leopold III. 25
    6. Leopold IV. 26
    7. Leopold V. 29
    8. Heinrich II. 31
    9. Landes ob der Enns 35
    10. Leopold VI. 36
    11. Herzogtum Steiermark 40
    12. Friedrich I. 44
    13. Leopold VII. 44
    14. Herzogtum Krain 51
    15. Friedrich II. 52
    16. Literatur 63
  5. Zweite Periode (1246-1283) 65
    1. Friedrich der Streitbare bis Albrecht I. 65
    2. Literatur 79
  6. Dritte Periode (1283-1522) 80
    1. Haus Habsburg 80
    2. Albrecht I. 81
    3. Friedrich der Schöne 89
    4. Albrecht II. und Otto der Fröhliche 99
    5. Herzogtum Kärnten 104
    6. Rudolph IV. 105
    7. Tirol 108
    8. Albrecht III. und Leopold III. 109
    9. Albrecht IV. 116
    10. Albrecht V. (Albrecht II.) 117
    11. Ladislaus Posthumus 123
    12. Wilhelm d. Freundliche/Leopold IV./Friedrich IV./Ernst der Eiserene 129
    13. Friedrich V. (Friedrich IV.)/Albrecht VI. 134
    14. Maximilian I. 153
    15. Karl V. und Ferdinand I. 168
    16. Literatur 169
    17. Anhang 172
  7. Vierte Periode (1522-1740) 221
    1. Ferdinand I. 221
    2. Ferdinands I. Söhne 240
    3. Fortsetzung: Erzherzog Ferdinand II. 249
    4. Fortsetzung: Erzherzog Karl II. 250
    5. Rudolph II. 252
    6. Mathias 259
    7. Ferdinand II. 263
    8. Ferdinand III. 296
    9. Leopold I. 307
    10. Joseph I. 347
    11. Karl VI. 353
    12. Mailand 373
    13. Mantua 374
    14. Toscana 375
    15. Literatur 376
  8. Fünfte Periode (1740-1838) 378
    1. Maria Theresia 378
    2. Joseph II. 412
    3. Leopold II. 424
    4. Franz II. 429
    5. Ferdinand I. 492
  9. Sach-/Namensregister 494
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